Guenzburger Zeitung

Stadtbaume­isterin verlässt Senden

Personal Gründe sind wohl neben der Karriere auch Arbeitsbel­astung – und der Bürgermeis­ter

- VON CAROLIN LINDNER

Senden Die Sendener Stadtbaume­isterin Manuela Huber hat überrasche­nd gekündigt – und das zu einem wahrlich schlechten Zeitpunkt: Denn die Stadt Senden steckt mitten in zahlreiche­n Großprojek­ten. Darunter sind komplexe Themen wie der Umbau des Bahnhofs oder das Webereiare­al mit seiner denkmalges­chützten Halle. Keine leichte Aufgabe für ihren Nachfolger, der noch nicht bekannt ist.

Die 45-jährige Huber verlässt die Stadtverwa­ltung im Frühjahr 2019, wie der Sendener Bürgermeis­ter Raphael Bögge mitteilte. Sie wechselt zum Amt für Ländliche Entwicklun­g in Schwaben, das in Krumbach seinen Sitz hat. Die Behörde ist für den gesamten Regierungs­bezirk Schwaben zuständig und betreut Entwicklun­gen in Ortskernen und Projekte in der Dorferneue­rung. Huber wird demnach die federführe­nde Abwicklung der Förderinit­iative „Innen statt Außen“zur Stärkung der Dorfkerne im Rahmen der Dorferneue­rung übernehmen. Dass sie dieses Thema mag, wurde in Senden anhand der Pläne, die Weberei in ein Stadtquart­ier umzuwandel­n, öfter deutlich.

Im Oktober 2014 holte Bürgermeis­ter Bögge Huber als Stadtbaume­isterin. Sie leitet seitdem den Geschäftsb­ereich Planen, Bauen, Umwelt in Senden. Die 45-Jährige wird in einer Pressemitt­eilung so zitiert: „In der Zeit bei der Stadtverwa­ltung Senden durfte ich viele wichtige Projekte begleiten und habe dabei sehr viel gelernt. Es war und ist jedoch immer mein Bestreben gewesen, mich weiterzuen­twickeln, weiter zu lernen.“Gerne habe sie ihre Aufgabe für die Stadt Senden in den letzten vier Jahren wahrgenomm­en und das Miteinande­r im Kreis der Kollegen sowie die Zusammenar­beit mit dem Stadtrat sehr geschätzt.

Bürgermeis­ter Bögge sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er die Entscheidu­ng seiner Stadtbaume­isterin mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“sehe. Er verstehe ihren Wunsch nach einer Weiterentw­icklung, beim Amt für Ländliche Entwicklun­g gebe es bessere Karrierech­ancen. Anderersei­ts habe er Huber sehr geschätzt. Erst recht, da der Bürgermeis­ter nach eigenem Bekunden nicht sicher ist, ob ein nahtloser Übergang geschafft werden kann – denn bis eine Stelle ausgeschri­eben und besetzt sei, könne es dauern. Er werde die Aufgabe im anderen Fall kommissari­sch übernehmen. Aus Stadtratsk­reisen war zu hören, dass Hubers Kündigung nicht allein der Karriere geschuldet sei. Vielmehr knirsche es zwischen Huber und Bögge gewaltig. Damit wäre die Stadtbaume­isterin die zweite Angestellt­e, die die Verwaltung auch wegen Bögge verlässt. Zudem war offenbar die hohe Arbeitsbel­astung Ursache für Hubers Wechsel nach Krumbach.

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Manuela Huber

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