Stadtbaumeisterin verlässt Senden
Personal Gründe sind wohl neben der Karriere auch Arbeitsbelastung – und der Bürgermeister
Senden Die Sendener Stadtbaumeisterin Manuela Huber hat überraschend gekündigt – und das zu einem wahrlich schlechten Zeitpunkt: Denn die Stadt Senden steckt mitten in zahlreichen Großprojekten. Darunter sind komplexe Themen wie der Umbau des Bahnhofs oder das Webereiareal mit seiner denkmalgeschützten Halle. Keine leichte Aufgabe für ihren Nachfolger, der noch nicht bekannt ist.
Die 45-jährige Huber verlässt die Stadtverwaltung im Frühjahr 2019, wie der Sendener Bürgermeister Raphael Bögge mitteilte. Sie wechselt zum Amt für Ländliche Entwicklung in Schwaben, das in Krumbach seinen Sitz hat. Die Behörde ist für den gesamten Regierungsbezirk Schwaben zuständig und betreut Entwicklungen in Ortskernen und Projekte in der Dorferneuerung. Huber wird demnach die federführende Abwicklung der Förderinitiative „Innen statt Außen“zur Stärkung der Dorfkerne im Rahmen der Dorferneuerung übernehmen. Dass sie dieses Thema mag, wurde in Senden anhand der Pläne, die Weberei in ein Stadtquartier umzuwandeln, öfter deutlich.
Im Oktober 2014 holte Bürgermeister Bögge Huber als Stadtbaumeisterin. Sie leitet seitdem den Geschäftsbereich Planen, Bauen, Umwelt in Senden. Die 45-Jährige wird in einer Pressemitteilung so zitiert: „In der Zeit bei der Stadtverwaltung Senden durfte ich viele wichtige Projekte begleiten und habe dabei sehr viel gelernt. Es war und ist jedoch immer mein Bestreben gewesen, mich weiterzuentwickeln, weiter zu lernen.“Gerne habe sie ihre Aufgabe für die Stadt Senden in den letzten vier Jahren wahrgenommen und das Miteinander im Kreis der Kollegen sowie die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat sehr geschätzt.
Bürgermeister Bögge sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er die Entscheidung seiner Stadtbaumeisterin mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“sehe. Er verstehe ihren Wunsch nach einer Weiterentwicklung, beim Amt für Ländliche Entwicklung gebe es bessere Karrierechancen. Andererseits habe er Huber sehr geschätzt. Erst recht, da der Bürgermeister nach eigenem Bekunden nicht sicher ist, ob ein nahtloser Übergang geschafft werden kann – denn bis eine Stelle ausgeschrieben und besetzt sei, könne es dauern. Er werde die Aufgabe im anderen Fall kommissarisch übernehmen. Aus Stadtratskreisen war zu hören, dass Hubers Kündigung nicht allein der Karriere geschuldet sei. Vielmehr knirsche es zwischen Huber und Bögge gewaltig. Damit wäre die Stadtbaumeisterin die zweite Angestellte, die die Verwaltung auch wegen Bögge verlässt. Zudem war offenbar die hohe Arbeitsbelastung Ursache für Hubers Wechsel nach Krumbach.