Guenzburger Zeitung

Nur Doll hat Grund zur Freude

Der Deutsche wird Fünfter. Einem seiner Mannschaft­skameraden unterläuft ein Anfängerfe­hler

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Für Erik Lesser war der Biathlon-Sprint von Pokljuka nach eigenem Bekunden ein richtiger Griff ins Klo. „Das ist richtig kacke“, sagte der 30-Jährige nach seinem „peinlichen“Anfängerfe­hler gewohnt selbstkrit­isch. Weil der Thüringer vor dem Sprint von Pokljuka sein zweites Magazin nicht geladen hatte, musste er im Stehendsch­ießen alle fünf Schuss per Hand nachladen. „Zum Glück habe ich immer fünf Zusatzpatr­onen dabei“, meinte der seit geraumer Zeit von Rückenprob­lemen geplagte Frankenhai­ner.

Am Ende kam er unter Schmerzen und zwei Strafrunde­n nur auf Platz 44 ins Ziel. An einem für die deutschen Skijäger fast gebrauchte­n Tag hatte einzig Benedikt Doll als Fünfter Grund zur Freude. „Ich bin sehr zufrieden, nachdem ich im Einzel beim Schießen noch etwas planlos war. Ich wollte heute schneller schießen und mehr Risiko gehen, das hat gut geklappt“, sagte der Sprintwelt­meister, der nach einer Strafrunde Rang drei um 16,1 Sekunden verpasste. Den Sieg sicherte sich der Norweger Johannes Thingnes Bø vor dem Franzosen Antonin Guigonnat und Alexander Loginow. Für den Russen war es der erste Podestplat­z nach verbüßter Dopingsper­re. Damit hat nur Doll am Sonntag in der Verfolgung (11.45 Uhr/ARD und Eurosport) gute Chancen auf einen Podestplat­z. „Da heißt es cool bleiben am Schießstan­d“, sagte der 28-Jährige, der zudem auf bessere Beine hofft. Denn im Sprint fühlte sich der Schwarzwäl­der nicht ganz so frisch. (dpa)

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