Guenzburger Zeitung

Einer, der oft tief im Dreck steckt

Friedhelm Funkel wird 65 Jahre alt und kämpft wieder einmal gegen den Abstieg

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Die junge Trainergen­eration angeführt von Julian Nagelsmann über Manuel Baum, Sandro Schwarz und Domenico Tedesco hat schon längst die Bundesliga erobert. Die Zeiten, als ein Trainer hauptsächl­ich Erfahrung vorweisen musste, sind längst vorbei und Trainer wie Otto Rehhagel, Werner Lorant oder Karl-heinz Feldkamp sind in Rente.

Doch es gibt noch einen, der Widerstand leistet und nicht denjenigen, die von „Doppelsech­sern, falschen Neunern, Box-to-box-spieler oder Tiki-taka“schwadroni­eren, das Feld überlässt. Festgewach­sen und knorrig wie eine deutsche Eiche steht Friedhelm Funkel immer noch in der Coaching-zone des Bundesligi­sten Fortuna Düsseldorf. Heute wird er 65 Jahre alt. Er ist der älteste aktive Bundesliga­coach.

Sportlich ist Funkel der der 1. und 2. Bundesliga Profi und Trainer über 1000 Spiele absolviert hat, ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Funkel ist vor allem immer einer gewesen, in als der sich seine Erfolge erarbeitet hat und erarbeiten musste. Das war als Spieler und später auch als Trainer der Fall. Funkel wurde auch meist von den Klubs geholt, die tief im Dreck stecken und eher das untere Ende der Tabelle kennen. So war Funkel bei vielen Klubs, die meistens nicht das große Geld für große Kracher hatten. „Wenn ein solcher Spieler unser Trainingsg­elände sieht, hat er schon keine Lust mehr“, hat er einmal gesagt, als er den MSV Duisburg trainiert hat. Das Friedhelm Funkel viel Qualität besitzt, hat er schon oft bewiesen. Insgesamt sechsmal stieg er mit einer Zweitligam­annschaft in die 1. Bundesliga auf und ist allein schon deshalb der erfolgreic­hste Zweitliga-trainer. Auch mit der Fortuna ist der gebürtige Neusser aufgestieg­en. Wieder einmal steckt eine seiner Mannschaft­en tief im Dreck. Nach dem 1:3 am Freitag bei Werder Bremen bleibt sein Team weiter Tabellenle­tzter. Eine Situation die Funkel kennt und die ihn kaum noch nervös macht.

Tore 1:0 Möhwald (20.), 1:1 Lukebakio (43./Handelfmet­er), 2:1 Harnik (71.), 3:1 Sargent (78.) Zuschauer 41 500

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Foto: lg

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