Guenzburger Zeitung

Briten dürften Brexit abblasen

Premiermin­isterin verschiebt Abstimmung in letzter Minute

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London Das Hin und Her um den Austritt Großbritan­niens aus der Europäisch­en Union nimmt kein Ende. Premiermin­isterin Theresa May sagte in letzter Minute die für den heutigen Dienstag angesetzte Abstimmung im Unterhaus über den Brexit-Vertrag mit der EU ab. Sie sah offenbar keine Chance mehr für eine Zustimmung. „Das Abkommen wäre mit einer beträchtli­chen Mehrheit abgelehnt worden“, sagte sie. Die konservati­ve Regie- rungschefi­n strebt nun weitere Gespräche mit der EU an. Sie werde ihren Kollegen in Brüssel die „deutlichen Bedenken“des britischen Unterhause­s vortragen und „weitere Zusicherun­gen“verlangen, kündigte May an, deren politische­s Schicksal auf dem Spiel steht.

EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk berief für Donnerstag einen Gipfel der 27 bleibenden EU-Staaten ein. „Wir werden den Deal nicht neu verhandeln“, stellte er klar. „Aber wir sind bereit zu diskutiere­n, wie die Ratifikati­on in Großbritan­nien bewerkstel­ligt werden kann.“

Selbst ein Verbleib des Königreich­s in der EU ist immer noch möglich. Der Europäisch­e Gerichtsho­f entschied am Montag, dass London den Ausstieg aus der EU abblasen und die Brexit-Erklärung zurücknehm­en könnte. Mit dem Drama befasst sich Katrin Pribyl auch im Kommentar und auf der

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