Wie es nicht geht
Viel wurde in den vergangenen Monaten und Jahren darüber sinniert, wie man die AfD schnellstmöglich von der politischen Bühne vertreiben könnte. Der Umgang mit dem Migrationspakt ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie es nicht funktioniert: Ein wichtiges und richtiges Ziel wie die gemeinsame Steuerung der Zuwanderung wird dadurch in Verruf gebracht, dass es quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt wurde. Doch Misstrauen erwächst meist aus den Dingen, über die geschwiegen wird – weniger aus denen, um die gerungen wird. Das gilt insbesondere für das Reizthema Migration. Dass haltlose Gerüchte über Masseneinwanderung und die Aufgabe der nationalen Souveränität auf fruchtbaren Boden stoßen, deutet auf einen Grundverdacht gegen die Politik hin. Das kann man bedauern – oder eben mit Offenheit und dem Erklären der eigenen Standpunkte gegensteuern. Und zwar am besten, noch ehe sich Zweifel selbstständig machen. Der magere Hinweis jedenfalls, dass das in Marrakesch beschlossene Dokument nicht verbindlich sei, ist ein schwaches Argument.