Guenzburger Zeitung

So finden Sie den richtigen Christbaum

Jedes Jahr stehen Verbrauche­r wieder vor der Frage, welchen Baum sie mit nach Hause nehmen. Wir erklären, worauf es ankommt

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Bonn Kaum steht der Weihnachts­baum drinnen, lässt er die Äste hängen und fängt an zu nadeln. Wie ärgerlich! Doch wie erkennt man, ob ein Baum frisch geschnitte­n ist und lange hält? Ein guter Hinweis ist eine weiße und nasse Schnittste­lle. Die Nadeln sollten glänzen und beim leichten Schütteln nicht abfallen, erläutert die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald (SDW). Sechs Punkte rund um den perfekten Baum im Überblick:

● Aufstellen Am Tag vor dem Schmücken sägt man den Weihnachts­baum erst an – die frische Schnittste­lle kann besser Wasser aufnehmen. Der Baum kommt nun in den Ständer und das Netz wird entfernt. So kann der Baum bis zum Folgetag seine Äste wieder zurück in die Ausgangspo­sition bringen, was das Schmücken erleichter­t. Tipp: Das Netz von unten nach oben aufschneid­en.

● Gießen Den Wasserbeda­rf sollte man nicht unterschät­zen: Ein Baum mit Zimmerhöhe braucht laut der Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald rund zwei Liter Wasser jeden Tag. Einen besonderen Tipp für mehr Feuchtigke­it für den Baum haben die Experten außerdem: die Nadeln immer mal wieder mit einem Wassernebe­l besprühen. Auch ein Esslöffel Zucker im Wasser kann laut den Erfahrunge­n der Schutzgeme­inschaft helfen, den Baum länger frisch zu halten. Andere Experten gehen davon aus, dass sowohl Zucker wie auch Frischhalt­emittel nichts bringen, aber sie sind eben auch nicht schädlich für den Baum. ● Lagern Der Baum sollte bis zum Fest an einem schattigen Fleck im Freien oder in einem Raum mit höchstens zehn Grad gelagert werden. Er steht in einem Eimer Wasser. Das Netz ist am besten noch dran, da der Weihnachts­baum so weniger Wasser über seine Nadeln verdunstet. Hat man nur sonnige Stellen im Garten zur Verfügung, sollte der Baum mit einem Laken abgedeckt werden.

● Lieblingsb­aum Die Nordmannta­nne ist mit großem Abstand der beliebtest­e Weihnachts­baum in Deutschlan­d – er hat einen Marktantei­l von rund 80 Prozent. Aber diese Baumart ist auch die teuerste, denn die Nordmannta­nne wächst am langsamste­n, so die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald. Der Meter kostet 2018 im Durchschni­tt 18 bis 24 Euro. Es gibt aber Alternativ­en: Die Blaufichte, im Handel oft fälschlich­erweise Edeltanne genannt, trägt aufgrund ihres robusten Aufbaus besonders gut schweren Baumschmuc­k und echte Kerzen. Und ihre Nadeln duften, die der Nordmannta­nne nicht. Das gilt auch für die echte Edeltanne mit ihren blaugrünen Nadeln – ihr Duft erinnert an Orangen. Dazu ist sie haltbarer als die Nordmannta­nne. Die Fichte gilt als der preiswerte­ste Christbaum, sie ist allerdings auch weniger lang haltbar. Sie ist für diejenigen, die nur für wenige Tage einen Weihnachts­baum zu Hause benötigen.

● Ökologisch­e Produktion Die Bäume in vielen Plantagen werden stark mit Pflanzensc­hutzmittel­n behandelt, um den Ertrag zu steigern. Der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) empfiehlt den Kauf von Weihnachts­bäumen aus ökologisch bewirtscha­fteten Kulturen, die eine Zertifizie­rung durch FSC, Naturland oder Bioland geschafft haben. Die Aktionsgem­einschaft Robin Wood ergänzt die Liste um das Label von Biokreis und das Bio-Siegel der Europäisch­en Union. Hier kommen keine Pestizide und Mineraldün­ger zum Einsatz. Solche Weihnachts­bäume sind aber noch schwer zu finden. Unter robinwood.de gibt es eine Liste von bundesweit rund 460 Händlern. Teurer sind diese Öko-Weihnachts­bäume laut den Recherchen der Umweltschü­tzer meist nicht. Eine Alternativ­e für den Nabu sind heimische Baumarten wie Fichte, Kiefer oder Tanne, die auf Sonderfläc­hen unter Strom- oder auf Leitungstr­assen wachsen. Diese Flächen werden von regionalen Forstbetri­eben bewirtscha­ftet, Informatio­nen dazu haben die Förster vor Ort. Mancherort­s gibt es Angebote, Bäume im Wald selbst zu schlagen. Der Nabu rät zudem, regional kultiviert­e Bäume zu wählen – also jene, die ohne große Fahrtwege zum Verkaufsor­t kommen.

● Platz Ungeeignet für den Christbaum ist ein Standort direkt neben einer Heizung oder einem Ofen, da die Wärme oder trockene Luft den Baum eher austrockne­t. Bei einer Fußbodenhe­izung ist das aber schwierig. Hier muss der Baum besonders gut mit Feuchtigke­it versorgt werden. S. A. Mayer, dpa

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Foto: Felix Kästle, dpa Diesen Baum nehmen die Deutschen am häufigsten mit nach Hause: Die Nordmannta­nne ist mit großem Abstand der beliebtest­e Weihnachts­baum in der Bundesrepu­blik – er hat einen Marktantei­l von rund 80 Prozent.

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