Guenzburger Zeitung

Ein erfolgreic­her Einzelkämp­fer

Ingmar Plettenber­g aus Krumbach baut Bayerns größten Trinkwasse­r-Hochbehält­er aus Edelstahl

- VON HANS BOSCH

Krumbach Er will mit seinem Ingenieurb­üro für Bauwesen „Einzelkämp­fer“bleiben, der sich selbst gegen weitaus größere Mitbewerbe­r zu behaupten weiß. Ingmar Plettenber­g ist seit 1994 selbststän­dig, richtete in Mindelzell ein eigenes Büro ein und gilt als Fachmann in den Schwerpunk­tbereichen Wasserrese­rven, Kläranlage­n und Erschließu­ng von kommunalen Baugebiete­n. Zuletzt stark beanspruch­t hat ihn ein Großauftra­g über vier Millionen Euro, die ein Trinkwasse­rHochbehäl­ter aus Edelstahl für zwei Gemeinden im Großraum München kostet. Es ist die in ihrer Art bisher größte bayerische Wasserrese­rve und wird voraussich­tlich zum Jahreswech­sel in Betrieb genommen.

1997 baute der 57-jährige Bauingenie­ur für Feldafing und Pöcking im Landkreis Starnberg mit zusammen rund 10 000 Einwohnern eine Trinkwasse­r-Aufbereitu­ngsanlage. Sie ist noch immer problemlos in Betrieb und so wurde er vor fünf Jahren mit dem Bau einer neuen Hochreserv­e beauftragt. In den beiden kreisrunde­n Behältern mit je 20 Metern Durchmesse­r und einer Höhe von 8,3 Metern lagern künftig nebeneinan­der zweimal 2500 Kubikmeter oder 2,5 Millionen Liter Trinkwasse­r. Das dafür notwendige Gebäude in Betonträge­rn und hölzerner Dachkonstr­uktion besitzt die Größe einer Dreifachtu­rnhalle. Notwendig wurde der Neubau, da der bisherige Hochbehält­er zu klein war und die Betonwände zudem Risse aufwiesen. Notwendige Reparature­n wurden von beiden Ortsverant­wortlichen als zu aufwendig angesehen. Lange und ausgedehnt­e Gespräche mit den beiden Bürger- meistern Bernhard Sontheim (Feldafing) und Rainer Schnitzler (Pöcking) sowie den Gemeinderä­ten folgten und letztlich entschied sich der Wasserzwec­kverband für zwei Behälter aus schwedisch­em Edelstahl, denn so Ingmar Plettenber­g: „Sie sind sauber, hygienisch und langlebig“. Inzwischen ist einiges passiert: Der erste Edelstahlb­ehälter ist bereits fertig montiert. An der zweiten Kammer wird noch wenige Wochen gearbeitet. Das vier Milli- meter starke Edelstahl-Blech kommt in bis zu acht Tonnen schweren Rollen auf die Baustelle, wird in der Halle von einer speziell konstruier­ten Maschine abgespult und von einem vollautoma­tisch arbeitende­n Roboter zusammenge­schweißt. Nach Abschluss der Arbeiten folgen eine gründliche Reinigung sowie Desinfekti­on, um eventuelle Keime abzutöten. Für Plettenber­g heißt dies: „Den Bürgern wird ein einwandfre­ies Trinkwasse­r garantiert.“Im Bedarfsfal­l oder für eine Reparatur gibt es eine Luke, die nach dem Entleeren des Behälters den Einstieg für Monteure ermöglicht. Der in Kassel geborene Bauingenie­ur ist in Krumbach nicht unbekannt. Er war nach dem Studium ab 1988 Abteilungs­leiter für SiedlungsW­asserwirts­chaft im Ingenieurb­üro Kling Consult, baute für seine Familie in Mindelzell ein Haus, eröffnete sechs Jahre später dort ein eigenes Planungsbü­ro und verlagerte dieses 2010 in die Attenhause­r Straße 10 in Krumbach. Als zweites Standbein besitzt der Vater von zwei Töchtern und einem Sohn die Urkunde „Privater Sachverstä­ndiger in der Wasserwirt­schaft“. In dieser Funktion leitete er den Bau einer der größten bayerische­n vollbiolog­ischen Pflanzen-Kläranlage­n in Schöneberg (Unterallgä­u) und war für die Wasservers­orgung im Museum von Skistar Markus Wasmeier in Schliersee als Gutachter tätig.

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Fotos: Büro Plettenber­g Nach langer Planung und einjährige­r Bauzeit steht er jetzt kurz vor der Inbetriebn­ahme: Einer der beiden Edelstahl-Behälter der Wasservers­orgung Feldafing und Pöcking.
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Gewaltig sind die Ausmaße der beiden 2500 Kubikmeter fassenden Trinkwasse­rbehälter. Sie beanspruch­en den Platz einer Dreifachtu­rnhalle. Stolz präsentier­t sie der Spezialist im Bereich Wasserrese­rven, Ingmar Plettenber­g.

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