Jetzt gibt es Kaffee im Pfandbecher
Der Landkreis wirbt für neues System. Diese drei Läden machen ab Januar schon mit
Landkreis Kaffee unterwegs zu trinken ist für viele ein bequemer Genuss. Allerdings ist schon nach kurzer Zeit der Kaffee ausgetrunken und der Pappbecher landet im Müll. Dabei sind die Einwegbecher durch ihre Kunststoffschicht im Inneren nicht wiederverwertbar und können nur verbrannt werden. Um Interessenten aus der Gastronomie und der Lebensmittelbranche für die Idee zu gewinnen, mit Pfand-Bechern Einwegbecher zu vermeiden, macht der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Günzburg ein Angebot: „Die ersten zehn Betriebe, die beim Pfand-System dabei sind, bekommen die Becher-Grundausstattung gestellt“, kündigte Anton Fink, der Leiter des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs an.
Um möglichst viele Betreiber zu erreichen, zu informieren und zum Mitmachen zu begeistern, fand vor Kurzem für alle Interessierten aus dem Landkreis ein „runder Tisch“statt. Drei Betriebe haben sich bereits entschieden, ab Jahresbeginn 2019 beim Pfandsystem mitzumachen: das Café Herzdame und die Bäckerei Morlock in Günzburg sowie die Bäckerei Hurler in Leinheim.
Der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Oliver Tuschinski, erklärt, was dahinter steckt: „Bei der Plastiktüte aus dem Supermarkt, die etwa 25 Minuten nach dem einfachen Gebrauch im Müll landet, besteht bereits Verständnis, dass dies nicht im Sinne der Umwelt und des Klimas sein kann. Der Einweg-Kaffeebecher ist bereits nach etwa 15 Minuten ausgetrunken und weggeworfen.“Deutschlandweit würden jährlich für die Produktion der Einwegbecher 43 000 Bäume gefällt, 1,5 Milliarden Liter Wasser verbraucht, 320 Millionen Kilowattstunden Strom benötigt, 111 000 Tonnen CO² ausgestoßen sowie 40 000 Tonnen Abfall produziert. „Darin sind Kunststoffdeckel und Rührstäbchen nicht eingerechnet“, sagt Tuschinski.
Das Becher-Pfandsystem der Partnerfirma des Landkreises gewinne bayernweit zunehmend an Zustimmung. Grundidee ist ein Kreislauf-System. In den beteiligten Cafés, Bäckereien oder Tankstellen kann der recyclebare Becher gegen Zahlung von einem Euro Pfand mitgenommen werden.
Ist der Kaffee ausgetrunken, kann der Becher auch bei einem anderen Café, einer Bäckerei oder einer Tankstelle zurückgegeben werden – der Kunde erhält dort das Pfand zurück. Eine Smartphone-App gibt Auskunft darüber, wo dies möglich ist. Beteiligen sich viele Länden an dem Kreislauf-System, ist im Idealfall der Weg zur nächsten „Rückgabestation“kürzer als zum nächsten Mülleimer. Interessenten melden sich beim Klimaschutzbüro des Landkreises unter Telefon 08221/95-773 oder Klimaschutz@landkreis-guenzburg.de