Guenzburger Zeitung

Es zählen auch ästhetisch­e und historisch­e Argumente

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Zum Bericht „Steiler Weg zur TreppenSan­ierung“vom 6. Dezember:

Der Historisch­e Verein Burgau Stadt und Land e.V. lädt den Herrn Bürgermeis­ter und die Damen und Herren des Stadtrates gerne zu einer Burgau-Begehung ein, um einmal die Stadt aus dem Blickwinke­l von Hobby-Historiker­n zu betrachten.

Leider hat unser Markgrafen­städtchen, mit dessen Vergangenh­eit wir so gerne punkten, schon lange die Homogenitä­t einer historisch­en Markgrafen­stadt verloren.

Würden die Stadträte nur ein Ohr, von zweien, an die Aussagen ihrer Bürger halten, wären sie wahrschein­lich sehr erstaunt, was diese zu sagen haben. So zum Beispiel zur permanent unterbroch­enen und schon lange nicht mehr gut gepflegten Fußläufigk­eit, zu den erhaltensw­erten und einmaligen Treppen, zu abgerissen­en Häusern, verkauften Industried­enkmalen und abgerissen­em Krankenhau­s. Es wäre wünschensw­ert, wenn sich der Stadtrat noch einmal Gedanken zu den Treppen am Rathaus und Zeisiggäss­le machen würde. Burgauer in jedem Alter laufen vom Schmiedber­g, Zeisiggäss­le über den Friedhof in das Baugebiet Dreifaltig­keit, mit Kinderwage­n, Rollator und Fahrrad. Wenn man „etwas versemmelt hat“(Zitat Herr F. Rupprecht), muss man auch die Größe haben, es wieder zu richten, und dies nicht permanent mit Diskussion­en über Kosten, Rentabilit­ät und dergleiche­n mehr, weiter zu versemmeln. Es gibt nämlich in einer alten Markgrafen­stadt auch ästhetisch­e und historisch­e Argumente, die wahrschein­lich noch in 100 Jahren zählen und nicht nur monetäre.

Irmgard Gruber-Egle, Vorsitzend­e des Historisch­en Vereins Burgau Stadt und Land, Burgau.

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