Hoffenheim geht mit Stolz
ManCitys überragender Sané verabschiedet die TSG aus der Königsklasse
Manchester Die Hoffenheimer konnten sich kaum losreißen vom glanzvollen Etihad Stadium und der großen Fußball-Bühne rund um Manchester City. Irgendwann aber stiegen sie dann doch in den Bus und verabschiedeten sich für diese Saison endgültig aus der Champions League. Bye-bye Europa und auch Europa League hieß es für den einstigen Dorfklub nach dem 1:2 (1:1) beim englischen Meister und vor der Rückreise in den Kraichgau. „Wir haben trotz der Ergebnisse die TSG Hoffenheim in Europa ein Stück weit platziert“, betonte Sportchef Alexander Rosen nach dem Vorrunden-Aus als Tabellenletzter. „Es ist schon der Stolz, der überwiegt. Mal völlig losgelöst vom Punktekonto haben wir als Neuling außergewöhnliche Spiele abgeliefert“, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Mittwochabend etwas wehmütig, bevor er einen letzten Plausch mit Star-Kollege Pep Guardiola hielt. In 14 Europacup-Spielen landete der 31-Jährige aber nur einen einzigen Sieg.
Etwas Nachhilfeunterricht in Geografie haben die Hoffenheimer den Teams in der Königsklasse jedenfalls erteilt. Es sei jetzt bekannt, wo diese Mannschaft herkomme, so Rosen. Und es werde die Aufgabe der Zukunft sein, „in einer weiteren Kampagne auch irgendwann Ergebnisse zu bringen“. Stürmischer Angriffsfußball, aber auch unglückliche Punktverluste und Abwehrschnitzer prägten die Gruppenspiele des Neulings. In Manchester freilich erkannten die Hoffenheimer, dass der internationale Spitzenfußball eben etwas anderes ist.
Vor allem Leroy Sané zeigte seine ganze Klasse gegen den Bundesligisten. „Ich habe ihm nach dem achten Konter oder so in der zweiten Halbzeit gesagt: Leroy, hör bitte auf jetzt! Wirklich. Der ist Wahnsinn!“, berichtete Torhüter Oliver Baumann nach der Gala des deutschen Nationalspielers. In der Schlussphase erhoben sich die 50411 Zuschauer schon erwartungsvoll, wenn Sané nur am Ball war. Mit zwei Toren (45.+1/61.) und unzähligen Angriffsaktionen glänzte der 22-Jährige. Damit drehte Sané auch das Spiel. Andrej Kramaric hatte die TSG durch einen Foulelfmeter in Führung gebracht (16.). Als Tabellenletzter darf die TSG auch nicht in der Europa League überwintern – und kann sich jetzt voll auf den Bundesliga-Alltag konzentrieren. „Jetzt sind wir wieder auf Schlagdistanz und müssen einfach alles in die letzten drei Spiele dieses Jahr legen“, forderte Rosen vor den Partien des Tabellensiebten am Samstag gegen Mönchengladbach, danach bei Werder Bremen und gegen den FSV Mainz 05.