Mehr Parkplätze für die Innenstadt
In der Günzburger Straße in Leipheim sollen weitere Stellflächen entstehen. Einige Stadträte würden das Gelände allerdings lieber für neuen Wohnraum nutzen
Leipheim Die Leipheimer Innenstadt bekommt neue Parkplätze. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwochabend beschlossen. Doch nicht alle konnten sich mit der Entscheidung anfreunden.
Und darum geht es: In der Februarsitzung hat der Stadtrat das Vorkaufsrecht geltend gemacht und zwei Grundstücke an der Günzburger Straße erworben. Dort sollen Stellplätze entstehen. Die Kosten dafür betragen etwa 176 000 Euro.
Dieter Ammicht (SPD) sprach sich allerdings dagegen aus, auf dem Gelände ganz in der Nähe der Kernstadt Parkplätze herzurichten. „Dieses Grundstück ist zu schaden, um darauf Autos zu stellen“, machte er deutlich. Sein Vorschlag: Die Autos sollten lieber auf der Günzburger Straße geparkt werden – diese sei breit genug und die abgestellten Fahrzeuge sorgten so auch für eine Verkehrsberuhigung. Das Grundstück selbst sollte bebaut werden, „damit dort sozialer Wohnungsbau entsteht“. Auch Alexander Besdetko (FWL) war für eine Bebauung des Areals. „Wir brauchen hier eine sinnvolle Nutzung und sollten zusätzlichen Wohnraum schaffen.“Auch Brigitte Mendle (Grüne) würden Wohnungen besser gefallen. Ihre Befürchtung: „Wenn dort Parkplätze entstehen, werden abgemeldete Autos abgestellt, die wir wieder kostenpflichtig entfernen müssen.“Ganz anders sah das Bürgermeister Christian Konrad. „Fakt ist, dass der ruhende Verkehr immer mehr zunimmt. Wir haben immer mehr Probleme mit Parkplätzen.“Für diese Probleme brauche man eine Lösung. Er erhalte regelmäßig Beschwerden von Anwohnern, die sich über die parkenden Autos aufregen. Diese an der Straße abzustellen funktioniere nicht, so Konrad. Außerdem sollen in der Nähe auch bald die neuen Bushaltestellen entstehen. „Wir werden dort vermehrt Parkplätze brauchen.“Er betonte außerdem: „Hier geht es auch um strukturelle Überlegungen“: Als Beispiel nannte er das Radwegenetz auch in der Leipheimer Innenstadt auszubauen und so die Kernstadt für Radfahrer interessanter zu machen. „Dann kann ich die Autos aber nicht auf der Straße parken lassen.“Hort Galgenmüller (UWG) erinnerte daran, dass es beim Grundstückkauf einen Mitbewerber gab. Die Stadt habe ihr Vorkaufsrecht geltend gemacht. „Wir mussten ein Nutzungskonzept vorstellen.“Jetzt sei die Stadt auch in der Bringschuld, dieses Konzept zu erfüllen – und das bedeute nun einmal Parkplätze zu schaffen. Er erinnerte auch daran, dass die Günzburger Straße in naher Zukunft verengt werden soll. „Die parkenden Autos auf der Straße passen nicht dazu.“
Mit insgesamt fünf Gegenstimmen wurde der Antrag dennoch angenommen, die Kosten für die Abbrucharbeiten und die Parkplatzgestaltung in Höhe von etwa 176 000 in den Haushaltsplan für das kommende Jahr aufzunehmen und mit den Ausschreibungen zu beginnen.
Regelmäßig gibt es Beschwerden von Anwohnern