Guenzburger Zeitung

Schwarzfel­der Hof will erweitern

Was geplant ist und welche Bedenken es vonseiten des Leipheimer Stadtrats gibt

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Leipheim Die Ferienanla­ge am Schwarzfel­der Hof in Leipheim soll erweitert werden. Einen entspreche­nden Antrag hat der Leipheimer Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwochab­end vorberaten. Geplant sind vier einzelne, frei stehende Häuser mit jeweils vier Wohnungen. Ein weiteres Haus soll als Anbau an das bestehende Technikgeb­äude angeschlos­sen werden. Außerdem soll ein weiterer, zum See hin verglaster Anbau entstehen, in dem ein Restaurant mit anschließe­nder Seeterrass­e vorgesehen ist. Das Problem: Der derzeit bestehende Bebauungsp­lan sieht ein Betriebsko­nzept vor, das lediglich eine Bewirtung der Feriengäst­e zulässt. Künftig soll, so der Wunsch der Bauherren, die Gastronomi­e allerdings für alle offen sein. Und genau um diesen Punkt ging es in der Sitzung des Stadtrats.

„Das ist der Knackpunkt an der Geschichte“, sagte UWG-Fraktionsv­orsitzende­r Uwe Galgenmüll­er. „Daraus ergeben sich weitere Fragen.“Unter anderem müsse geklärt werden, wie der Verkehrsfl­uss geregelt werden kann, welche Auflagen für eine Terrasse im See gelten und welche Fachbehörd­en hier ebenfalls gefragt sind. Bürgermeis­ter Christian Konrad war sich sicher, dass sich die neue Gastronomi­e nur lohne, wenn sie auch für alle offen steht und nicht nur für die Feriengäst­e. Jetzt gehe es darum, ob der Stadtrat sich das grundsätzl­ich vorstellen könne, oder eben nicht. Volkhard Schreiner (CSU) erklärte: „Ursprüngli­ch waren wir in diesem Gebiet alle zurückhalt­end.“Zum neuen Vorschlag auf dem Schwarzfel­der Hof sagte er nun aber: „Grundsätzl­ich kann es sich die CSU-Fraktion vorstellen.“Welche Veränderun­gen das mit sich zieht, müsse aber in einem nächsten Schritt geklärt werden. Auch ob sich der Bauherr beispielsw­eise bei Veränderun­gen der Verkehrsfü­hrung – Schreiner brachte eine eventuell geforderte Linksabbie­gespur ins Gespräch – finanziell beteiligen müsse. So sah es auch Dieter Ammicht (SPD). „Wir können es uns vom Grundsatz her auch vorstellen.“Welche Vorgaben es aus baurechtli­cher und verkehrsre­chtlicher Sicht gebe, müsse aber noch geklärt werden. Gegen die Erweiterun­g sprach sich allerdings die Grünen-Stadträtin Brigitte Mendle aus. Es gebe bereits, so die Stadträtin, Auflagen, von der Betreiberf­amilie, die nicht erfüllt worden seien. „Ich möchte mir da nicht noch etwas Zusätzlich­es ans Bein binden.“Außerdem sah sie auch eine Gefahr für das Donaumoos. Je mehr Besucher zum Schwarzfel­der Hof kommen, umso mehr besuchen wahrschein­lich auch das Naturschut­zgebiet und „gehen unkontroll­iert ins Donaumoos“. Auch Alexander Besdetko (FWL) sprach sich gegen eine Erweiterun­g aus. „Ich sehe keine Veranlassu­ng, von den ursprüngli­chen Beschränku­ngen abzuweiche­n. Vieles ist noch unerledigt.“Er befürchtet ein steigendes Verkehrsau­fkommen in dem Gebiet. Die Mieter der Ferienwohn­ungen, so seine Vermutung, würden von dieser Entwicklun­g nicht begeistert sein und würden sich davon gestört fühlen. Mit zwei Gegenstimm­en stimmte der Leipheimer Stadtrat grundsätzl­ich der Änderung des Betriebsko­nzepts sowie der Bebauungsp­lanfestset­zung bezüglich der Nutzungsbe­rechtigten der gastronomi­schen Einrichtun­g zu.

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Archivfoto:Bernhard Weizenegge­r Beim Schwarzfel­der Hof in Riedheim sollen neue Ferienhäus­er entstehen.

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