Guenzburger Zeitung

Der DFB behält seine Mannschaft

- VON JENS REITLINGER jens.reitlinger@augsburger-allgemeine.de

Für den Deutschen Fußballbun­d geht ein Katastroph­enjahr zu Ende. Nach dem schmachvol­len WM-Aus in Russland sollte alles auf den Prüfstand: Personalie­n, Taktik, Philosophi­e – sogar die Vermarktun­g der Nationalma­nnschaft. Nun gab der Deutsche Fußballbun­d bekannt: „Die Mannschaft“bleibt! Sportdirek­tor Oliver Bierhoff begründete diesen Beschluss mit etwas durch und durch Deutschem: einer Studie. Die habe ergeben, dass der Begriff „Mannschaft“gerade von jungen Leuten gut angenommen werde. Tatsächlic­h ist die Entscheidu­ng jedoch alternativ­los. Denn: Brasilien ist die „Seleção“, Mexiko „el Tricolor“und unter der Bezeichnun­g „die Weißen“firmieren bereits – in Anlehnung an die Trikotfarb­e – die Spieler Neuseeland­s.

Andere Nationalte­ams bedienen sich für ihre Marketingk­onzepte an der landestypi­schen Fauna: Die Australier sind kickende Kängurus, Nigerianer die „Super-Eagles“, die Spieler Algeriens nennen sich „Wüstenfüch­se“. An der Elfenbeink­üste gibt es „die Elefanten“, Kamerun bejubelt seine „Löwen“. Ein Dilemma für uns Deutsche, dass die hiesige Tierwelt nur medial schwer vermittelb­are Gattungen wie den Königssee-Saibling, die Alpenspitz­maus und den Elbebiber anbieten kann. So gesehen bleibt für Deutschlan­d letztlich nur die „Mannschaft“übrig.

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Foto: dpa Der Deutsche Fußballbun­d und sein Manager Oliver Bierhoff bleiben beim bestehende­n Marketingk­onzept.
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