Der DFB behält seine Mannschaft
Für den Deutschen Fußballbund geht ein Katastrophenjahr zu Ende. Nach dem schmachvollen WM-Aus in Russland sollte alles auf den Prüfstand: Personalien, Taktik, Philosophie – sogar die Vermarktung der Nationalmannschaft. Nun gab der Deutsche Fußballbund bekannt: „Die Mannschaft“bleibt! Sportdirektor Oliver Bierhoff begründete diesen Beschluss mit etwas durch und durch Deutschem: einer Studie. Die habe ergeben, dass der Begriff „Mannschaft“gerade von jungen Leuten gut angenommen werde. Tatsächlich ist die Entscheidung jedoch alternativlos. Denn: Brasilien ist die „Seleção“, Mexiko „el Tricolor“und unter der Bezeichnung „die Weißen“firmieren bereits – in Anlehnung an die Trikotfarbe – die Spieler Neuseelands.
Andere Nationalteams bedienen sich für ihre Marketingkonzepte an der landestypischen Fauna: Die Australier sind kickende Kängurus, Nigerianer die „Super-Eagles“, die Spieler Algeriens nennen sich „Wüstenfüchse“. An der Elfenbeinküste gibt es „die Elefanten“, Kamerun bejubelt seine „Löwen“. Ein Dilemma für uns Deutsche, dass die hiesige Tierwelt nur medial schwer vermittelbare Gattungen wie den Königssee-Saibling, die Alpenspitzmaus und den Elbebiber anbieten kann. So gesehen bleibt für Deutschland letztlich nur die „Mannschaft“übrig.