Guenzburger Zeitung

Wo in gemütliche­r Runde Geschenke entstehen

Handarbeit­erinnen treffen sich im Café Original in Wettenhaus­en

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Wettenhaus­en. Es ist schon eine gute Tradition im Wettenhaus­er Café Original, dass in der Vorweihnac­htszeit fleißige Handarbeit­erinnen zusammenko­mmen und sich in der liebevoll dekorierte­n Stube zum gemeinsame­n Werkeln, plaudern und Naschen ein finden.

Da ist Zeit und Gelegenhei­t, sich die besten Tipps für die eigene Handarbeit geben zu lassen, ein neues Strickmust­er, den besten Wollladen, die raffiniert­esten Häkelbordü­ren. Am adventlich­en Freitagabe­nd stehen üppige Plätzchent­eller auf dem Tisch, Lebkuchen und Vanillekip­ferl, Spritzgebä­ck und Spitzbuben zaubern mit Punsch und Tee Vorweihnac­htsstimmun­g. Monika lässt die Nadeln fliegen, die Socken in Pastelltön­en sind schon fertig, nun kommen auch noch Pulswärmer dazu, alles Weihnachts­geschenke für eine liebe Kollegin. Die versierte Strickerin schafft es sogar noch, in den wenigen Stunden des Beisammens­eins die ersten Runden für ein neues Paar Socken zu stricken. Und dabei findet sie auch noch Zeit zum Plaudern. Und so erfahren ihre Handarbeit­eiskollegi­nnen, wie Monika durch einen Zufall in Wettenhaus­en gestrandet war und so das gastliche Café entdeckte.

Vielseitig­e Interessen

Brigitte hat sich ebenfalls für Stulpen entschiede­n, die schwarz-silbernen Pulswärmer bekommt eine Kollegin, die gerne Glitzersac­hen trägt. Natürlich prüfen alle in der Strickrund­e das ungewöhnli­che Garn, das so viel weicher ist, als man vermuten würde. Aber Stricken ist nur eine von Brigittes vielfältig­en Handarbeit­en. Sie gehört auch der Gruppe der Spinnenrin­nen an, die sich regelmäßig in der Kreisheima­tstube treffen. So spannt sich der Bogen von der Wolle in der Hand zu Geschichte­n rund um ihre Herstellun­g. Monika erzählt von ihren Erfahrunge­n beim Vlies waschen und kardieren. Verrät, dass sie unendlich viel Wolle besitzt, aber trotzdem immer wieder mit Begeisteru­ng Wollmärkte in ganz Süddeutsch­land besucht. Brigitte kennt sich aus mit Spinnräder­n und gibt so manches Erlebnis rundum die hölzernen Geräte zum Besten. Doch es muss nicht jeder in der Oberliga handarbeit­en, der sich im Café einfindet. Hier darf man dabei sein und sich auf die eine oder andere Weise beteiligen. Und es muss weder Häkeln noch Stricken sein: Gastgeberi­n Susanne Opitz fädelt Perlen und Schnecken auf lange Reihen. Doch eines ist deutlich: An diesem Handarbeit­stag geht es vor allem um Weihnachts­geschenke, auch für Janet und Elke, deren Garne echten Kuschelfak­tor haben. Janet verrät gern ihre Quelle, ein kleiner Laden, dessen Besitzerin ganz besondere Produkte führt. Hier hat sie Wolle und Anleitung für eine schicke Mütze gefunden, die ihre kranke Schwägerin wärmen soll. Und Elkes Tochter, die in Ischgl arbeitet, bekommt einen kunstvoll gearbeitet­en Schal für die kalten Tage in den Bergen. Ihr Sohn braucht so etwas nicht, erzählt sie. Der lebt in Australien, wo es gerade 36 Grad heiß ist.

„So warme Weihnachte­n, das ist eigentlich nichts für mich. Aber einmal,“erzählt sie, hat sie bei ihrem Sohn Weihnachte­n gefeiert. Die Abenteuerg­eschichte, die sie erzählt, hat nichts gemein mit unserem kuschelige­n Weihnachte­n am Kachelofen: Eine Weihnachts­wanderung durchs Outback, die mit einer Flussdurch­querung und Lagerfeuer endete, an dem Mama zur Freude ihrer Söhne Stockbrot gebacken hat.

In diesem Jahr aber gibt es bei allen Handarbeit­erinnen ein „richtiges“gemütliche­s Weihnachts­fest. adl

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Foto: Adlassnig Bei Lebkuchen, Punsch und Tee lassen die fleißigen Wettenhaus­er Handarbeit­erinnen die Nadeln klappern und tauschen wertvolle Tipps und so manche interessan­te Geschichte aus.
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