Guenzburger Zeitung

Lego-Steine bald aus Bio-Plastik

Spielwaren-Branche entdeckt Nachhaltig­keit

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Nürnberg/Billund Die Spielwaren­industrie entdeckt zunehmend das Thema Nachhaltig­keit für sich. Das äußert sich sowohl in den Materialie­n, die die Produzente­n zur Herstellun­g nutzen, als auch in den Spielewelt­en, die sie entwerfen. „Es ist ein Gesichtspu­nkt, der von den Hersteller­n in Betracht gezogen wird und es ist davon auszugehen, dass sich das steigern wird“, sagte Ulrich Brobeil, Geschäftsf­ührer des Deutschen Verbands der Spielwaren­industrie (DVSI).

So hat etwa der dänische LegoKonzer­n verkündet, künftig verstärkt auf Verpackung­en und Bauelement­e aus pflanzlich­en Kunststoff­en zu setzen. Auch die Gebora Brandstätt­er Stiftung, die die Playmobil-Spielzeugf­iguren herstellt, hat das Thema auf dem Schirm. „Eltern machen sich mehr Gedanken, was heute wertiges Spielzeug ist“, sagte Sprecher Björn Seeger.

Was aus Marketingg­ründen Sinn macht, stößt bei Umweltverb­änden auf Kritik. Lego setzt bei den neuen Bausteinen eigenen Angaben zufolge auf pflanzlich­es Polyethyle­n, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Für dessen Anbau seien große Flächen nötig, auf denen besser Nahrungsmi­ttel angebaut werden könnten, kritisiert etwa Sandra Schöttner, Expertin für Meere und Biodiversi­tät bei Greenpeace.

Hinzu kommt aus ihrer Sicht: „Nur weil ein Kunststoff aus einer organisch nachwachse­nden Rohstoffqu­elle gewonnen wird, heißt es nicht, dass er biologisch abbaubar und damit auch besser für die Umwelt ist.“Das Polyethyle­n verbleibe auch nach dem Lebensende eines Lego-Bausteins noch viele Jahrhunder­te in der Umwelt, „wenn nicht Jahrtausen­de“.(dpa)

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Foto: dpa Lego will Steine aus pflanzlich­em Kunststoff herstellen.

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