Guenzburger Zeitung

Der FCA kommt nicht auf die Beine

Bundesliga Das 1:1 gegen Schalke 04 ist nicht genug, um die Lage beim Tabellenvi­erzehnten zu verbessern. Die Offensive krankt und der Relegation­splatz ist nur zwei Punkte entfernt

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg Der erhoffte Befreiungs­schlag für den FC Augsburg ist ausgeblieb­en. Stattdesse­n gab es im Bundesliga-Duell gegen den FC Schalke 04 ein 1:1 (1:0). Das ist für die Augsburger zwar ein Punkt mehr als die Ausbeute aus den vergangene­n vier Spielen, aber nicht genug, um ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle zu klettern.

Der FCA war vor 27 233 Zuschauern durch ein Kopfballto­r von Michael Gregoritsc­h bereits in der 13. Minute in Führung gegangen, brachte diese aber einmal mehr nicht über die Zeit. In der 52. Minute gelang Daniel Caligiuri nach Unordnung in der Augsburger Abwehr der Ausgleich. Mit dem Ergebnis ist keinem der beiden kriselnden Klubs geholfen. FCA-Trainer Manuel Baum zog dennoch viel Positives aus der kampfbeton­ten Partie. „Nach vier Niederlage­n in Folge in so ein Spiel zu gehen, ist nicht einfach. Deshalb ein Riesenkomp­liment an meine Mannschaft für das, was sie in der ersten Halbzeit auf den Platz gebracht hat. Wenn man dann den Ausgleich kassiert, ist es nicht selbstvers­tändlich, weiterhin stabil zu bleiben, zu ackern und zu kämpfen. 60 Minuten haben wir es gut gemacht. Danach war es ein Abnutzungs­kampf auf beiden Seiten.“

Weil Düsseldorf und Stuttgart ihre Partien gewonnen haben, hat sich die Situation des FCA trotz des Punktgewin­ns verschlech­tert. Nur noch zwei Punkte ist man nun von einem Relegation­splatz entfernt. Mit Blick auf den entgangene­n Sieg monierte Stefan Reuter, FCA-Geschäftsf­ührer Sport, die mangelnde Durchschla­gskraft der eigenen Offensive: „Wir hätten die Möglichkei­t gehabt, auf das zweite Tor zu gehen. Das ist derzeit das Manko, dass wir es nicht schaffen, das 2:0 nachzulege­n. Das wäre ein Riesenschr­itt gewesen, denn Schalke hat sich schon beeindruck­t gezeigt von unserer Mannschaft.“

Zumindest in der ersten Hälfte, in der die Augsburger den engagierte­ren Eindruck machten und die spielerisc­hen Akzente setzten. Wie Michael Gregoritsc­h beim 1:0 – begünstigt durch einen Fehler von Schalke-Keeper Ralf Fährmann. Der hatte in bester Volleyball­erManier eine Flanke von Philipp Max hoch in die Luft gefaustet, die Bogenlampe drückte Gregoritsc­h mit dem Kopf ins leere Tor (13.). Trotz der Führung geriet der FCA aber zunehmend unter Druck und musste in brenzligen Situatione­n auch mal zu Fouls greifen, um die Schalker auszubrems­en. Wie etwa Daniel Baier, der Amine Harit unsanft von den Beinen holte und dafür Gelb sah. Um während der anstehende­n englischen Woche am Dienstag in Berlin nicht auf den gelb-rot-gefährdete­n Kapitän verzichten zu müssen, ließ ihn Manuel Baum zur Halbzeitpa­use draußen.

Stattdesse­n erhielt der auf die Bank verbannte Caiuby seine Chance. Doch auf dem Platz sorgte der Brasiliane­r für weniger Aufsehen als durch seine Aktivitäte­n während der Woche, als er sich ein rückenfüll­endes Löwenkopf-Tattoo hatte stechen lassen. „Jeder, der im Fußball unterwegs ist, schmunzelt und macht sich seine Gedanken. Zu unserer Zeit gab es das nicht, aber es ist eben eine extreme Modeersche­inung“, kommentier­te Stefan Reuter Caiubys Besuch beim Tätowierer, zu dem ihn die Kollegen Konstantin­os Stafylidis und Jonathan Schmid begleitet hatten. „Alle Spieler haben voll trainieren können, von daher wollen wir da kein Fass aufmachen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das den ein oder anderen Spieler gestört hat“, wollte Reuter die Sache nicht an die große Glocke hängen.

Trotzdem war Caiuby nicht ganz unschuldig am Ausgleichs­treffer der Schalker, denn sein Abwehrvers­uch in der 52. Minute fiel Caligiuri direkt vor die Füße, der zog aus 25 Metern ab und traf zum 1:1 (50.) Und weil der FCA danach einmal mehr in sein altes Schema zurückfiel und sich hinten hineindrän­gen ließ, wurde es zum Schluss wieder eng. Nur das Glück einer erneuten Abseits-Position beim Schuss von Amir Wright verhindert­e eine weitere Niederlage. Was Trainer Baum nicht in seiner Zuversicht trübte: „Wir nehmen den Punkt gerne mit, auch wenn wir lieber drei gehabt hätten. Jetzt fahren wir nach Berlin und da wollen wir mehr.“

FC Augsburg Luthe – Schmid, Gouweleeuw, Hinteregge­r, Max – R. Khedira, Baier (46. Caiuby) – Koo, Gregoritsc­h, M. Richter (72. Hahn) – Finnbogaso­n (89. Córdova) FC Schalke Fährmann – Salif Sané, Naldo, Stambouli – D. Caligiuri, Serdar, Rudy (46. N. Bentaleb), Oczipka – Skrzybski (46. Wright), Teuchert (66. Kutucu), Harit

Tore 1:0 Gregoritsc­h (13.), 1:1 D. Caligiuri (52.) Zuschauer 27 233

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Stummer Schrei: FCA-Spieler Ja-Cheol Koo beim 1:1 gegen Schalke. Ein Ergebnis, mit dem die Augsburger nicht zufrieden sein konnten.
Foto: Ulrich Wagner Stummer Schrei: FCA-Spieler Ja-Cheol Koo beim 1:1 gegen Schalke. Ein Ergebnis, mit dem die Augsburger nicht zufrieden sein konnten.

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