Stuttgart-21-Transporte nach Offingen sind bald vorbei Viele ärgern sich über Lkw-Fahrten zur Tongrube und schmutzige Straßen. Für sie gibt es gleich zwei gute Nachrichten
Offingen/Günzburg Die Lkw-Fahrten zur Tongrube Offingen, die Ton von der Stuttgart-21-Baustelle bringen, sind für viele ein Ärgernis. Es geht um verschmutzte Straßen und die Verkehrsbelastung, wie wir bereits mehrfach berichtet hatten. Zeitweise reiht sich vom Günzburger „Polizeiohr“bis zur Grube ein Lastwagen an den anderen. Auch in jüngster Zeit wandten sich Bürger sowohl an Offingens Bürgermeister Thomas Wörz wie auch an unsere Redaktion. Der Bürgermeister sagt auf Nachfrage, dass er die Beschwerden erneut zum Anlass genommen habe, sich mit dem Geschäftsführer der Tongruben-Gesellschaft und gleichzeitig Grubenverantwortlichen in Verbindung zu setzen. Er habe darum gebeten, dass die verschmutzten Straßen öfter gereinigt werden. Ihm sei zugesagt worden, dass dies geschehe, der Kontakt sei sehr konstruktiv.
Der Verkehr werde bald aber ohnehin wieder abnehmen, habe man ihm gesagt. Wörz ist auch froh, dass es inzwischen die eigene Zufahrt zur Grube gibt, die von der GmbH selbst bezahlt worden sei. „Es ist eine große Entlastung für den Ort, dass die Lkw nicht mehr bei uns durchfahren.“Er findet es gut, dass durch die Ausbeutung im Rahmen der Stuttgart-21-Baustelle andere natürliche Vorhaben geschont werden, aber das höre mancher in Offingen nicht gerne. Denn das bedeute eben, dass die Grube länger betrieben werden könne.
Gruben-Chef Anton Grehl bestätigt, dass man in den nächsten vier bis acht Wochen zum normalen Tagesgeschäft zurückkehren werde, was dann auch weniger Fahrten bedeute. Der Ton von der Baustelle werde teils direkt zu Ziegeleien gefahren und teils in der Offinger Grube zwischengelagert, bevor er zu den Werken gebracht werde. Doch die Grenze der genehmigten Lagerkapazität sei bald erreicht. 2,6 Millionen Tonnen Ton habe man von der Stuttgart-21-Baustelle zu Ziegeleien gefahren, wodurch (erst einmal) keine neuen Abbauflächen benötigt würden. Auch in Offingen werde derzeit erheblich weniger abgebaut. Dass dieses Schonen von Flächen Transporte per Lastwagen bedinge, wollten viele nicht sehen.
So oder so: Die Straßen seien höchstens zeitweise verstaubt, aber nicht schmutzig. Die für den Tonabbau, die Rekultivierung und die Transporte zuständige Firma sei sehr engagiert und nehme die Reinigung der Straßen sehr ernst. „Es wird gekehrt, was geht“, teilweise werde die Straße auch abgespritzt. Doch er wolle in Ruhe arbeiten, weshalb Grehl all denen ein Angebot macht, die davon ausgehen, dass ihr Wagen wegen der Ton-Transporte schmutzig geworden sei: Man solle sich unter der Telefonnummer 0174/2450436 bei ihm melden. Dann werde er einen Termin ausmachen, sich das Fahrzeug ansehen und gegebenenfalls einen Gutschein für eine Autowäsche spendieren.