Günzburg wächst weiter
Die Zahl der Einwohner in der Großen Kreisstadt nähert sich der 21 000er-Marke. Welche Auswirkungen das hat und welche Aufgaben jetzt anstehen
Günzburg 2002 lebten 19 647 Menschen in der Stadt Günzburg, 2018 20 876 (Stand Dezember 2018). Das belegt die steigende Anziehungskraft der Großen Kreisstadt. Allerdings bringt der Zuwachs der Bevölkerung auch Herausforderungen mit sich. Eine davon wird auch im bevorstehenden Kommunalwahlkampf eine Rolle spielen. Da die Stadt die Marke von 20 000 Einwohnern überschritten hat, wird der künftige Stadtrat mehr Mitglieder haben.
Günzburg wächst in allen Altersgruppen. „Natürlich macht sich auch in unserer Stadt der demografische Wandel bemerkbar, sodass wir den stärksten Zuwachs bei unseren Senioren verbuchen“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Von 2013 etwa 5200 auf etwa 5500 Bürger im Alter von 60 bis 110 Jahre ist die Zahl gestiegen. „Wir reagieren auf diesen Anstieg. So haben wir ein seniorenpolitisches Ge- samtkonzept erarbeitet, das uns in unseren Bestrebungen leitet. Wir erweitern unser Alten- und Pflegeheim der Heiliggeist Spitalstiftung. Wir achten auf barrierefreie Gestaltung, sodass wir 2019 Laufwege in die Gassen der Altstadt einbauen“, erklärt Jauernig.
Für die jüngsten Günzburger wird die Kinderbetreuung ausgebaut. Mit dem städtischen Kinderhaus auf der Hagenweide, dem Kindergarten von „Kids & Company“oder der Montessori-Waldkindergartengruppe entstanden hier zahlreiche neue Plätze. Der Stadtrat wird sich 2019 mit dem Bau einer weiteren Kindertageseinrichtung beschäftigen. Für Familien gibt es inzwischen seit zehn Jahren die Familienkarte, die Vergünstigungen bei teilnehmenden Betrieben und Einrichtungen mit sich bringt. Familien, die auf kommunalem Baugrund ihr Eigenheim errichten, profitieren von einem Familienförder- programm. Dieses kommt momentan in den Baugebieten „Hinter den Gärten“in Riedhausen und „Alte Ziegelei“in Nornheim zu tragen.
Ausgeglichen ist die Verteilung der Geschlechter: 10 505 Frauen und 10 354 Männer leben in Günzburg. 17 076 Menschen haben die deutsche Staatsbürgerschaft, 1979 davon besitzen einen zweiten Pass. 3783 Personen gehören einer anderen Staatsangehörigkeit an.
„Es ist eine der Herausforderungen unserer Zeit: bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit unserer sozialgerechten Bodennutzung sowie unserem Wohnungspakt haben wir für Günzburg zwei wirksame Instrumente geschaffen, um bis 2022 über 100 neue bezahlbare Wohnungen zu bauen“, erklärt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. In diesem Punkt sieht er den Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Stadt. Nur mit Wohnung könne eine Fachkraft den offenen Arbeitsplatz annehmen, können Familien zusammen sein, können sich Menschen in Vereinen engagieren, am Stadtleben teilnehmen sowie es bereichern, und so stellt sich letztendlich Zufriedenheit ein. Jauernig setzt sich auch im Städtetag dafür ein, dass Bund, Freistaat und Kommunen ihre Kräfte bündeln, um die Wohnungsnot zu lindern.