Konzentration auf Wesentliches
Was Kammeltals Bürgermeister rät
Kammeltal „Keiner weiß mehr so recht, woran er ist“, sagte Matthias Kiermasz. Unruhe und Unsicherheit ergreife viele Menschen angesichts des Umbruchs in der Gesellschaft, so der Kammeltaler Bürgermeister beim Neujahrsempfang der Gemeinde, der am Sonntag traditionell im Gymnastikraum der Wettenhauser Schule stattfand.
Einige Beispiele lokaler und überregionaler Ereignisse, die schwierige Fragen aufwerfen, trügen dazu bei, meinte Kiermasz. Zum Beispiel, ob die Schneemassen noch normaler Winter oder eine Katastrophe sind, ob die Sicherheit schlechter wird oder ob es sich nur um Einzelfälle handelt, ob die B16-Umgehung bei der Gemeinde oder im Günztal besser sei, ob „ich Umweltsünder bin, wenn ich zum Einkaufen fahre“, ob eine Straße gebaut werden müsse oder nicht, ob ein Baugebiet im Außenbereich liegen soll oder durch Nachverdichtung Nachbarstress entstehe, ob Medien Fake News produzieren oder Fakten – wer wisse das heute noch.
Gegen die Verunsicherung, die Hektik, Aggressivität und das Genervtsein auslöse, helfen nach seiner Ansicht Rituale, Routine und Bewährtes. Zum Beispiel die Konzentration auf das Wesentliche, auf die Achtsamkeit auf sich und die Mitmenschen. Gute Möglichkeiten, Unsicherheit und Stress entgegenzuwirken, biete die Heimat. Im Kammeltal könne sich jeder „auspowern“beim Sport, beim Erleben der Kultur und bei vielen gesellschaftlichen Anlässen in der Gemeinde.
Und genau dafür setzten sich die Menschen ein, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das Gemeindeleben gestalten. Ihnen gebühre dafür Anerkennung und Dank, sagte Kiermasz beim Neujahrsempfang, der von der Kammeltaler Blasmusik umrahmt wurde. Er erwähnte auch Melissa Pietsch, derzeit Auszubildende im Rathaus, die sich besonders um die Vorbereitung des Empfangs gekümmert hatte. Unter den Gästen waren neben den Vertretern der Kammeltaler Vereine Ehrenmedaillenträger Baldur Kirchner sowie Schwester Amanda Baur, Priorin des Wettenhauser Dominikanerinnen-Klosters. (wk)