Guenzburger Zeitung

Günstig reisen mit dem Zug

So kommen Sie an preisgünst­ige Bahnticket­s

-

Ach, die Bahn: zu teuer, zu unpünktlic­h, überhaupt in der Krise. Sparen und fahren, geht das überhaupt? Unsere Tipps für preiswerte Bahnticket­s.

1. Früh buchen Wer früh plant, kann günstiger fahren. Bereits 180 Tage vor Reiseantri­tt ist eine Buchung möglich. Die Preise werden gemäß der erwarteten Auslastung geplant. Tritt die Prognose nicht ein, kann ein Zug theoretisc­h auch günstiger werden. Doch das ist nach den Erfahrunge­n von Karl-Peter Naumann vom Fahrgastve­rband Pro Bahn eher die Ausnahme. Vor allem an starken Reisetagen rät er zur frühzeitig­en Buchung.

2. Feier- und Ferientage meiden Besonders Montag, Freitag und Sonntag sind gefragte Reisetage. Auch vor und nach Feiertagen, zu Ferienbegi­nn und zu Ferienende sind die Kapazitäte­n oft gut ausgelaste­t. Um zu sparen, ist es ratsam, eine Zugverbind­ung an weniger starken Reisetagen auszuwähle­n.

3. Sparpreisf­inder aktivieren Mit dem Sparpreisf­inder auf bahn.de lassen sich für die gewünschte Verbindung­en leicht die besten Preise finden. Ist der Reisetag nicht variabel, kann mit der Wahl einer weniger gefragten Tageszeit gespart werden, weiß Naumann.

4. Super-Sparpreis buchen Zum Super-Sparpreis können Tickets ab 19,90 Euro (2. Klasse) und 29,90 Euro (1. Klasse) erworben werden. Diese Fahrschein­e sind im IC und ICE zuggebunde­n und können nicht storniert werden. Im Preis ist weder ein City-Ticket noch eine Reservieru­ng inkludiert. Wer im Besitz einer Bahn-Card 25 oder 50 ist, erhält zusätzlich 25 Prozent Rabatt. Im besten Fall könnten Tickets so zu Preisen ab 14,90 Euro oder 22,50 Euro gebucht werden.

5. Sparpreis nutzen Sparpreis-Fahrkarten sind zu Preisen ab 23,90 Euro (2. Klasse) und 35,90 Euro (1. Klasse) verfügbar. Inhaber einer Bahncard 25 oder 50 sparen 25 Prozent. Bei einer Fernreise über mindestens 100 Kilometer enthalten diese Fahrkarten ein City-Ticket, das in 126 Städten gültig ist. Fahrten mit S-Bahn, U-Bahn, Straßenbah­n und Bussen zum Startbahnh­of und vom Zielbahnho­f zum Bestimmung­sort sind damit im Stadtgebie­t kostenlos. Sparpreis-Tickets können bis zu einem Tag vor Reiseantri­tt storniert werden. Nach Abzug einer Gebühr von zehn Euro erfolgt die Erstattung in Form einer Gutschrift.

6. Kostenlos mit Kindern unterwegs Kinder bis 14 Jahre reisen mit Eltern oder Großeltern kostenfrei. Über Sechsjähri­ge müssen allerdings auf dem Fahrschein der Erwachsene­n eingetrage­n sein.

7. Günstiger ohne ICE Wer für seine Reise Zeit hat, kann günstigere Fahrten ohne ICE finden. Wie attraktiv das ist, hängt allerdings stark von der Strecke ab.

8. Auf Regionalve­rkehr umsteigen Reisende, die ihre Strecke gut kennen und Umstiege nicht scheuen, können auf schnelle Züge und Direktverb­indungen verzichten und eine Teilstreck­e im Regionalve­rkehr fahren. Naumann: „Es kann günstiger sein, auf der Strecke Berlin-Frankfurt/Main im Fernverkeh­r nur bis Kassel zu reisen und zwischen Kassel und Frankfurt den Regionalve­rkehr zu nutzen.

9. Auf Reservieru­ng verzichten Immerhin 4,50 Euro pro Strecke kann jeder sparen, der auf eine Reservieru­ng verzichtet. Vor allem an Startbahnh­öfen, auf denen Züge neu eingesetzt werden, haben Reisende ohne Reservieru­ng gute Chancen auf einen Sitzplatz. Wenn sie frühzeitig da sind, können sie einen Platz suchen, sobald der Zug bereitsteh­t.

10. Gruppenang­ebote nutzen Bis zu fünf Reisende können im Regionalve­rkehr deutschlan­dweit günstig mit Quer-durchs-Land- und Schönes-Wochenende-Tickets fahren. Der Grundpreis liegt bei 44 Euro plus acht Euro (Quer-durchs-Land) beziehungs­weise sechs Euro (Schönes-Wochenende) für jede weitere Person. Das Schönes-Wochenende­Ticket wird allerdings im Sommer 2019 eingestell­t. Zusätzlich machen Länder-Tickets günstige Reisen für mehrere Mitfahrer im Regionalve­rkehr möglich. Gruppen von mehr als sechs und maximal 30 Personen können im Fernverkeh­r vom Gruppenspa­rpreis profitiere­n. Er ist ab 19,90 Euro pro Person inklusive Sitzplatzr­eservierun­g erhältlich.

11. Bahncard-Rechner anwenden Nicht nur für Vielfahrer kann eine Bahncard sinnvoll sein. Anhand einer möglichen Route gibt der Bahncard-Rechner online darüber Auskunft, welche der Bahncard-Varianten die günstigste ist. Mit einer Probe-Bahncard ist je nach Strecke bereits auf der ersten Fahrt eine Ersparnis möglich.

12. Erste-Klasse-Schnäppche­n sichern Um die Auslastung der Züge zu steuern, wird mitunter auch die

1. Klasse vergleichs­weise günstig angeboten. Es komme durchaus vor, dass der Super-Sparpreis für die 1. Klasse zu einem günstigere­n Preis als der Sparpreis für die 2. Klasse verfügbar ist, heißt es bei der Deutschen Bahn. Für preissensi­ble Kunden lohnt es sich, darauf zu achten. Nicht zuletzt, weil die Reservieru­ng, die regulär 4,50 Euro pro Strecke kostet, in der 1. Klasse kostenlos ist. Über den Jahreswech­sel war ich in Schleswig-Holstein auf dem Land. In Berlin wird mir einfach zu viel geknallt. Und so wohnte ich gleich hinterm Schilf an der großen Schlei. Da war es ganz still. Nur die Schwäne zogen schreiend nachts übers Haus. Am Silvester-Spätnachmi­ttag waren wir im Gasthof Alt Sieseby. Der ist schon mehr als 150 Jahre alt und wird von der sympathisc­hen Maria von Randow geführt. „Dinner for one“gab’s auf Platt. Hinnerk servierte Frollein Soffi und ihren verblichen­en Freunden und flog stilecht über den Kopf einer riesigen schwarzbun­ten Kuh – „in de sülbige Art as jedes Johr“. Alt Sieseby liegt an der Schlei, Deutschlan­ds einzigem Ostseefjor­d, hier Förde genannt. Bloß Wasser, Landschaft, alte Gehöfte und kleine schnucklig­e Friesenhäu­ser, manche mit Strohdach. Maria von

Randow hat ihren Gasthof frisch und gemütlich eingericht­et. Sie lässt die allerbeste­n Bratkartof­feln servieren: mit

Dorsch, mit

Schnitzel, sogar vegan.

Man möchte eigentlich sitzen bleiben und anschließe­nd gleich in eines der

Betten in den adretten Zimmern fallen, schließlic­h sind wir in einem Gasthof. Da ist nicht nur im Restaurant alles proper. Alt Sieseby ist ein kleines Schmuckstü­ck und hat außerdem eine Kirche aus dem 12. Jahrhunder­t. Bis zum Ufersteg sind es nur ein paar Meter. An der Förde entlang kann man sich auslaufen, und auf dem Friedhof von Alt Sieseby dem Schriftste­ller Jurek Becker huldigen, der dort begraben ist. Ach, mein SchleswigH­olstein, hier tobt der Wind ums Haus, drinnen ist es urgemütlic­h, und alle sagen tatsächlic­h moin, wenn sie aufeinande­rtreffen. Eine Weile wird es Berlin jetzt schwer haben mit mir. Am besten, ich fahr bald wieder hin. Inge Ahrens

 ??  ?? Gasthof Alt Sieseby, Dorfstr. 23, 24351 Thumby/ Sieseby, Tel. 04352/9569933, www.gasthofalt-sieseby.de, DZ (ohne Frühstück) 115 Euro
Gasthof Alt Sieseby, Dorfstr. 23, 24351 Thumby/ Sieseby, Tel. 04352/9569933, www.gasthofalt-sieseby.de, DZ (ohne Frühstück) 115 Euro

Newspapers in German

Newspapers from Germany