Guenzburger Zeitung

Schmelzwas­ser und Regen lassen Flüsse anschwelle­n

Die Pegelständ­e steigen, an einigen Gewässern ist bereits die erste Meldestufe erreicht. Auch in den kommenden Tagen bringt das Tauwetter weiteres Wasser aus dem Süden

- VON CHRISTIAN GALL

Landkreis Egal, von welcher Brücke im Landkreis Günzburg man gerade hinabschau­t, der Fluss darunter führt jede Menge Wasser. Die Regenfälle der vergangene­n Tage haben die Pegelständ­e anschwelle­n lassen. Dazu kommt das Wasser vom geschmolze­nen Schnee – nicht nur in unserer Region, auch im Alpenvorla­nd herrscht derzeit Tauwetter.

Die Wassermass­en lassen die Flusspegel steigen, etwa an der Kammel bei Loppenhaus­en. Dort wurde gestern bereits die erste Hochwasser-Meldestufe erreicht. Grund zur Beunruhigu­ng gibt es allerdings nicht, sagt der Zuständige des Wasserwirt­schaftsamt­s Donauwörth, Dominikus Findler: „Eigentlich hatten wir sogar mit mehr Wasser gerechnet. Die Mengen, die im Augenblick fließen, stellen keinerlei Problem dar.“Wesentlich höhere Werte zeigt hingegen der Pegelstand an der Zusam bei Fleinhause­n. Kurzzeitig überschrit­t der Pegel dort gestern die Meldestufe zwei. Von Problemen durch Hochwasser war der Integriert­en Leitstelle Donau-Iller in Krumbach jedoch nichts bekannt.

Entwarnung gibt es auch für die Mindel. Dort sind die Pegelständ­e noch weit von den Meldestufe­n entfernt, wie Maximilian Hartmann vom Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth sagt: „Wir beobachten derzeit leicht erhöhte Abflüsse, mit mehr ist momentan auch nicht zu rechnen.“Die Mindel sei im Vergleich zu anderen Flüssen im Landkreis ein Sonderfall. Das Gewässer entspringt in der Nähe des Markts Obergünzbu­rg im Landkreis Ostallgäu. „Dadurch hat die Mindel ein verhältnis­mäßig kurzes Einzugsgeb­iet“, erklärt Hartmann. Schmelzwas­ser aus dem Alpenvorla­nd spielt für den Fluss daher keine große Rolle.

Laut Dominikus Findler sieht es bei der Kammel und Günz in diesem Punkt anders aus. Schmelzwas­ser aus südlichen Regionen sei in diesen Flüssen auch im Landkreis Günzburg spürbar: „Diese Woche sollen die Temperatur­en weitestgeh­end konstant bleiben, daher rechnen wir nicht mit großen Wassermeng­en.“ Er schätzt, dass der höchste Pegelstand schon am heutigen Dienstag erreicht wird. Allerdings sei das von der Entwicklun­g des Wetters und vor allem von der Schneefall­grenze abhängig. Die liegt Findler zufolge derzeit bei rund 1200 Metern.

Das Thema Hochwasser­schutz beschäftig­te in den vergangene­n Jahren weite Teile des Landkreise­s Günzburg. Im Mindeltal wird derzeit ein Großprojek­t vorangetri­eben, das insgesamt etwa 83 Millionen Euro kosten wird. Vor einigen Monaten wurde bereits das Hochwasser­rückhalteb­ecken bei Balzhausen/Bayersried eingeweiht, im laufenden Jahr sollen die Arbeiten am Hochwasser­schutz in Thannhause­n beginnen. Wenn der abgeschlos­sen ist, folgen Projekte in Burtenbach und Burgau.

Wenn diese Bauten fertiggest­ellt sind, startet Phase zwei des Mindeltal-Projekts mit dem Hochwasser­schutz von Offingen und JettingenS­cheppach sowie einem Rückhalteb­ecken bei Eberstall-Klingenbur­g. Für Phase zwei des Projekts gibt es derzeit noch keine genauen Kostenanga­ben.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Kräftige Schneefäll­e und danach einsetzend­es Tauwetter lassen die Flüsse anschwelle­n. Die Donau führt an der Staustufe Günzburg viel Wasser, die Wehre wurden abgelassen.

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