Für die Braut, die sich traut
Beim Hochzeitstag in der Donauhalle in Ulm bekommen 1800 Besucher die neuesten Trends rund ums Heiraten vorgeführt
Ulm Heiraten liegt im Trend: Seit dem Jahr 2015 werden in Deutschland jedes Jahr mehr als 400000 Ehen geschlossen. Weil der Tag gerade für junge Paare so romantisch und so perfekt wie möglich sein soll, boomen auch Hochzeitsshows und Hochzeitsmessen. Der 30. Ulmer Hochzeitstag vereinte für etwa 1800 Besucher – Brautpaare, Eltern und Freunde – beides: Organisatorin Ulrike Mandt, die mit ihren beiden Brautkleid-Studios seit mehr als zwei Jahren regelmäßig bei der VoxShow „Zwischen Tüll und Tränen“Bräute bei der Wahl ihres Traumkleides berät, brachte die Leipziger Macher der Produktionsfirma des TV-Formats, das täglich von bis zu einer Million Zuschauern gesehen wird, zum Hochzeitstag. Der rosarote Stand, an dem Recherche-Koordinatorin Wenke Gillner-Fiedler den Fans erzählte, wie man als Braut mitmachen kann und wie eine Produktion abläuft, war zeitweise dicht umlagert.
Endlich ist er da, der Tag, der der schönste im Leben sein soll. Nach dem festlichen Menü soll der Brauttanz starten – und das Malheur passiert: Eine ungeschickte Bewegung, und auf dem weißen Traumkleid prangt ein hässlicher Rotweinfleck. Damit jetzt quasi auf dem Präsentierteller den Brauttanz wagen? Ulrike Mandts Frankfurter Kollegin Meike Buschening-Kaffenberger hatte für angehende Bräute und Brautmutter eine große Beruhigung am Stand: den Wedding Dresses Cleaner für die Handtasche, einen biologisch abbaubaren Spezialreiniger, der nicht nur Brautkleider von Lippenstift-, Rotwein-, Schokoladenund Soßenflecken befreit, sondern auch Bräute von entsprechenden Sorgen im Vorfeld.
Tanzschulen offerierten Privatstunden und Kurse für die Heiratswilligen. Zwei Arten von Paaren hat Tanzlehrer Henrik Brickenstein kennengelernt. „Die einen sagen ,Ich muss halt tanzen’, und wollen den Brauttanz anständig hinter sich bringen. Andere bringen ,ihr’ Lied mit und wollen darauf eine ganz persönliche Choreografie einstudieren“, erklärt er. Im Trend liege dafür gerade vor allem Ed Sheerens „Perfect“.
Und auch wenn auf dem Hochzeitstag von den Haar- bis zu den Zehenspitzen, vom Styling über die Ratschläge zu strahlend weißen Zähnen bis hin zu den Brautschuhen bei 109 Ausstellern alles im Angebot war, was sich Hochzeitspaare wünschen und wozu sie Informationen brauchen – das Wichtigste für Paar und Gäste ist und bleibt der Auftritt der Braut. Ob ganz in Weiß oder lie- ber in einem dem Teint schmeichelnden Eierschalen- oder Cremeton, in Elfenbein- oder Champagnerfarben – die Vielfalt der Möglichkeiten ist in diesem Jahr enorm groß.
Die ganz große Robe samt Schleppe oder das gewagt bauchfreie zweiteilige Kleid, der Hosenanzug mit Fascinator im Haar oder der romantische Vintage-Look – fündig werden konnte jede Braut, und schickt die Braut ein Foto ihres Kleides an den Herrenausstatter, kommt auch der Bräutigam garantiert passend zu Standesamt und/ oder Kirche. Für Trauzeuginnen, Schwestern und angehende Schwiegermütter offerierte die Modenschau lange Kleider in Zartrosa, Silbergrau oder Blau.
Weil es an vielen Orten inzwischen keine Genehmigungen mehr gibt für Feuerwerke zur Hochzeitsfeier, setzt der Licht- und Tontechniker Dietmar Glater aus Senden für den großen Tag auf Events der ganz anderen Art. So schafft seine Wasserleinwand den schimmernden Hintergrund für besondere Momente. Glater umgibt das Brautpaar mit Seifenblasen und hat sich auf Architekturbeleuchtung spezialisiert. Und wer doch vom Feuerwerk träumt – ein solches lässt sich auch in Form von Laserstrahlen arrangieren, verrät er.