Schwere Männer und akrobatische Frauen
Der Carnevals-Club Harthausen bietet den Besuchern eine Show über mehr als sechs Stunden
Rettenbach „Max, hau rein“. Dirigent Max Feuerstein ließ sich von CCH-Präsident Christian „Chrissi“Held nicht lange auffordern, den CCH-Fanfarenzug, die Aktiven und die schon anwesenden Gastgruppen zum Einmarsch auf die Bühne geleiten zu lassen. Es sollten noch eine ganze Menge mehr werden, um bei der Prunksitzung des CarnevalsClubs Harthausen am Samstag die Rettenbacher Gemeindehalle in einen brodelnden Faschingsdschungel zu verwandeln.
Dschungel? In der Tat: Seinen diesjährigen Faschingsorden hat der CCH nämlich dem Motto der Kindergarde „Im Dschungel ist der Teufel los“gewidmet. Die machte diesem, kaum dass die Bühne sich wieder geleert hatte, mit einer fröhlichen Mischung aus allerhand Urwaldbewohnern alle Ehre. Kein Wunder, dass nach dem Marsch der Teenagergarde mit dem Auftritt von Kindertanzmariechen Tatjana bereits die erste CCH-Rakete explodierte und mit Tanzmariechen Lina und Doppeltanzmariechen Leonie und Saskia noch weitere folgten. Elfriede Baur durfte ebenfalls nicht fehlen, dieses Mal nicht wie gewohnt hinter dem Rednerpult, sondern einem Notenständer. Die schillernd gewandete, nach einem Bräutigam suchende Elfriede wäre sonst sicherlich nicht so gut zur Geltung gekommen. Eine außergewöhnliche Show präsentierte die neue inklusive Showtanzgruppe: Die zu Rednex’s Cotton-Eye Joe tanzenden Cowboys und -girls, unterstützt von Mitgliedern der Teenagergarde, gibt es nämlich nur beim CCH. „Warum in die Ferne schwei- fen, wenn das Gute doch nahe liegt.“
Dass man im Landkreis richtig tolle Vereine habe, da hatte Präsident Christian Held recht. Der KNC aus Kötz, die Offonia mit ihrem Fanfarenzug aus Offingen, alle samt Prinzenpaaren und Showtanzgruppen sowie die Showtanzgruppe
Victory aus Burgau bewiesen dies sehr wohl: als einen Kristallschädel suchende Forscher, zu neuen Ufern aufbrechende Matrosinnen und als Big Data-geplagte Tänzerinnen. Das Motto „Dschungel“zog sich noch weiter durch die Rettenbacher Gemeindehalle. Die Zusamtaler Bettschoner waren mit Vögeln,
Schlangen, Ureinwohnern und Medizinmännern gekommen, nachdem sich der Showtanz Bächingen zuvor schon durch den Urwald getanzt hatte.
Die Dillinger Faschingsfreunde bewegten sich lieber durch die „Nacht der Vampire“und dem CCD Deubachia war die in Arabien offensichtlich lieber. Auch von etwas weiter her waren die Gastgesellschaften nach Rettenbach angereist: die Wemdosia aus Wemding und die Blaumeisen-Truppe aus Huisheim, aus dem fernen „Huisiland“.
Präsident Chrissi Held lag mit dem Zeitplan zunächst noch gut im Rennen. Erst als das CCH-Männerballett als italienische Pizzabäcker, hellenische Halbgötter und jamaikanische Rasta-Burschen die Reise um die Welt antrat, hinkte Held weit hinterher. Dafür donnerten nun prächtige 1,62 Tonnen Lebendgewicht über die Bühne, die sich im Anschluss mit den Firegirls und Fireheroes der CCH-Showtanzgruppe in eine lodernde „Stage on Fire“verwandelte. Einmal mehr erwies sich die Gemeindehalle für die akrobatischen Hebefiguren als etwas niedrig.
„Glei´ hammer’s g’schafft, dann mach’mer Schluss“, versicherte ein noch immer fröhlicher „CCHChrissident“nach mehr als sechs Stunden Prunksitzung dem ebenfalls bestens gelaunten Publikum. Am Ende durfte er, wieder einmal das Ergebnis einer seiner berüchtigten Wetten, zusammen mit dem Fanfarenzug auf seiner kleinen Trompete sogar noch ein bisschen „Stand by me“spielen.
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