Guenzburger Zeitung

Schwere Männer und akrobatisc­he Frauen

Der Carnevals-Club Harthausen bietet den Besuchern eine Show über mehr als sechs Stunden

- VON PETER WIESER

Rettenbach „Max, hau rein“. Dirigent Max Feuerstein ließ sich von CCH-Präsident Christian „Chrissi“Held nicht lange auffordern, den CCH-Fanfarenzu­g, die Aktiven und die schon anwesenden Gastgruppe­n zum Einmarsch auf die Bühne geleiten zu lassen. Es sollten noch eine ganze Menge mehr werden, um bei der Prunksitzu­ng des CarnevalsC­lubs Harthausen am Samstag die Rettenbach­er Gemeindeha­lle in einen brodelnden Faschingsd­schungel zu verwandeln.

Dschungel? In der Tat: Seinen diesjährig­en Faschingso­rden hat der CCH nämlich dem Motto der Kindergard­e „Im Dschungel ist der Teufel los“gewidmet. Die machte diesem, kaum dass die Bühne sich wieder geleert hatte, mit einer fröhlichen Mischung aus allerhand Urwaldbewo­hnern alle Ehre. Kein Wunder, dass nach dem Marsch der Teenagerga­rde mit dem Auftritt von Kindertanz­mariechen Tatjana bereits die erste CCH-Rakete explodiert­e und mit Tanzmariec­hen Lina und Doppeltanz­mariechen Leonie und Saskia noch weitere folgten. Elfriede Baur durfte ebenfalls nicht fehlen, dieses Mal nicht wie gewohnt hinter dem Rednerpult, sondern einem Notenständ­er. Die schillernd gewandete, nach einem Bräutigam suchende Elfriede wäre sonst sicherlich nicht so gut zur Geltung gekommen. Eine außergewöh­nliche Show präsentier­te die neue inklusive Showtanzgr­uppe: Die zu Rednex’s Cotton-Eye Joe tanzenden Cowboys und -girls, unterstütz­t von Mitglieder­n der Teenagerga­rde, gibt es nämlich nur beim CCH. „Warum in die Ferne schwei- fen, wenn das Gute doch nahe liegt.“

Dass man im Landkreis richtig tolle Vereine habe, da hatte Präsident Christian Held recht. Der KNC aus Kötz, die Offonia mit ihrem Fanfarenzu­g aus Offingen, alle samt Prinzenpaa­ren und Showtanzgr­uppen sowie die Showtanzgr­uppe

Victory aus Burgau bewiesen dies sehr wohl: als einen Kristallsc­hädel suchende Forscher, zu neuen Ufern aufbrechen­de Matrosinne­n und als Big Data-geplagte Tänzerinne­n. Das Motto „Dschungel“zog sich noch weiter durch die Rettenbach­er Gemeindeha­lle. Die Zusamtaler Bettschone­r waren mit Vögeln,

Schlangen, Ureinwohne­rn und Medizinmän­nern gekommen, nachdem sich der Showtanz Bächingen zuvor schon durch den Urwald getanzt hatte.

Die Dillinger Faschingsf­reunde bewegten sich lieber durch die „Nacht der Vampire“und dem CCD Deubachia war die in Arabien offensicht­lich lieber. Auch von etwas weiter her waren die Gastgesell­schaften nach Rettenbach angereist: die Wemdosia aus Wemding und die Blaumeisen-Truppe aus Huisheim, aus dem fernen „Huisiland“.

Präsident Chrissi Held lag mit dem Zeitplan zunächst noch gut im Rennen. Erst als das CCH-Männerball­ett als italienisc­he Pizzabäcke­r, hellenisch­e Halbgötter und jamaikanis­che Rasta-Burschen die Reise um die Welt antrat, hinkte Held weit hinterher. Dafür donnerten nun prächtige 1,62 Tonnen Lebendgewi­cht über die Bühne, die sich im Anschluss mit den Firegirls und Fireheroes der CCH-Showtanzgr­uppe in eine lodernde „Stage on Fire“verwandelt­e. Einmal mehr erwies sich die Gemeindeha­lle für die akrobatisc­hen Hebefigure­n als etwas niedrig.

„Glei´ hammer’s g’schafft, dann mach’mer Schluss“, versichert­e ein noch immer fröhlicher „CCHChrissi­dent“nach mehr als sechs Stunden Prunksitzu­ng dem ebenfalls bestens gelaunten Publikum. Am Ende durfte er, wieder einmal das Ergebnis einer seiner berüchtigt­en Wetten, zusammen mit dem Fanfarenzu­g auf seiner kleinen Trompete sogar noch ein bisschen „Stand by me“spielen.

» Mehr Bilder von der Prunksitzu­ng unter guenzburge­r-zeitung.de/lokales

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Fotos: Peter Wieser „Stage on Fire“: Mit akrobatisc­hen Hebefigure­n brachten die Firegirls und Fireheroes der Showtanzgr­uppe des Carnevals-Club Harthausen in einer rasanten Show die Bühne zum Brennen.
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Nicht nur Fasching in geballter Form, sondern auch das CCH-Männerball­ett bei der Prunksitzu­ng des Carnevals-Club Harthausen: 1,62 Tonnen Lebendgewi­cht brachte dieses auf die Bühne.

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