Will Trump Bezos schaden?
Amazon-Chef mitten in Schlammschlacht
Washington Der Streit über Privatfotos von Amazon-Chef Jeff Bezos drehte sich bislang um Erpressungsvorwürfe und angeblich politisch motivierte Intrigen. Jetzt scheint sich die Schlacht der Anwälte auch noch zu einer Familienaffäre auszuwachsen. Denn Nacktfotos und Textnachrichten des wohl reichsten Mannes der Welt soll ausgerechnet der Bruder von dessen Geliebter Lauren Sanchez an das Boulevardblatt National Enquirer durchgestochen haben. Das berichtete die USNachrichtenplattform The Daily Beast am Sonntag unter Berufung auf Quellen innerhalb des EnquirerVerlags American Media Inc (AMI). Der Bruder von Lauren Sanchez, Michael Sanchez, unterstützt USPräsident Donald Trump und steht Personen aus dessen Umfeld nahe. Will Trump Bezos schaden?
Bezos hatte Privatermittler damit beauftragt, herauszufinden, wie der Enquirer an die Fotos und Nachrichten kam. AMI-Chef David Pecker, einem Vertrauten Trumps, warf er Erpressung vor. Der Verlag habe von ihm verlangt, private Ermittlungen zu einer schon publizierten Geschichte über sein Privatleben zu stoppen und zu erklären, dass diese Veröffentlichung nicht „politisch motiviert oder durch politische Kräfte beeinflusst war“. Andernfalls würde neues Material öffentlich.
Hintergrund ist die Trennung von Bezos, der auch die Trump-kritische Zeitung Washington Post besitzt, von seiner Frau MacKenzie. Das Paar hatte am 9. Januar bekannt gegeben, sich nach 25 Ehejahren scheiden zu lassen. Laut Washington Post hatte der Enquirer Bezos zuvor informiert, dass er eine Geschichte über dessen Seitensprung mit TVModeratorin Sanchez veröffentlichen werde. Kurz nach Ankündigung der Scheidung machte das Blatt die Affäre öffentlich und publizierte „schlüpfrige Textnachrichten und schwärmerische Liebesnotizen“. Bezos stellte am Donnerstag offenkundig von AMI-Verantwortlichen verschickte E-Mails ins Netz, um den Verlag in Erklärungsnot zu bringen.