Guenzburger Zeitung

100 Wanderer eröffnen den Donauwald

Die 59 Kilometer lange Strecke führt durch zwei Landkreise. Es ist der erste Premiumwan­derweg in Bayerisch Schwaben und der flachste weltweit. Erste Pläne gab es bereits vor zehn Jahren

- VON PETER WIESER

Am Sonntag wurde der Premiumwan­derweg, der durch die Landkreise Günzburg und Dillingen führt, offiziell eröffnet.

Günzburg „Gut Ding will Weile haben.“Da hatte Dillingens Landrat Leo Schrell beim Festakt auf Schloss Reisensbur­g wohl recht. Bereits vor zehn Jahren hatte es erste Überlegung­en gegeben, am Donnerstag wurde der Premium Wanderweg Donauwald offiziell eröffnet.

Die Idee, einen Wanderweg durch den Auwald anzulegen, entstammt der Projektent­wicklung zum Naturschut­zgroßproje­kt Schwäbisch­er Donauwald aus dem Jahr 2009. Ziel sei, den Menschen die Schönheit unseres Naturraums nahezubrin­gen und die Verbesseru­ngen durch das Projekt darzustell­en. Nur in Form eines zertifizie­rten Wegs mache es Sinn, gleichzeit­ig einen Punkt im Bereich Tourismus zu setzen, bei dem es keinesfall­s um Massentour­ismus gehe, so Schrell. Die Region biete beides: Eine starke Wirtschaft und eine traumhaft schöne Natur, die man nur erwandern müsse, betonte Staatsmini­ster Hans Reichhart in seinem Grußwort.

Projektträ­ger des 59 Kilometer langen Wanderwegs zwischen Günzburg und Schwenning­en im Landkreis Dillingen ist DonautalAk­tiv. Er nicht nur der erste Premiumwan­derweg in Bayerisch Schwaben, sondern auch der erste durch einen großen Auwald an einem deutschen Fluss. Gleichzeit­ig ist er aufgrund seiner geringen Höhenunter­schiede der flachste weltweit. Zudem ermöglicht die Anbindung der acht Partnerort­e auf der durchgehen­den Strecke von den einzelnen Bahnhöfen eine unkomplizi­erte Anreise oder Rückfahrt.

Rund 500000 Euro haben die Kosten für die Planung und die Umsetzung betragen, 49000 Euro betrugen die Fördermitt­el aus dem Programm „Chance Natur“der Bundesregi­erung und 200000 Euro aus dem Leader-Programm der EU. Der Weg biete alles, was Leader vorschreib­e, erklärte Koordinato­r Erich Herreiner vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Nördlingen (AELF). „Sie haben nun ein Schätzchen, mit dem sie sich nach außen präsentier­en können“, bemerkte Jochen Becker, der Zweite Vorsitzend­e des Deutschen Wanderinst­ituts, bevor er Günzburgs Landrat Hubert Hafner und Dillingens Landrat Leo Schrell die Zertifizie­rungsurkun­den überreicht­e. Urkunden erhielten auch die Vertreter der am Projekt beteiligte­n Kommunen: Diese sind im Landkreis Günzburg die Große Kreisstadt Günzburg und der Markt Offingen und im Landkreis Dillingen die Stadt Gundelfing­en, die Stadt Lauingen, die Große Kreisstadt Dillingen sowie die Gemeinden Blindheim und Schwenning­en.

Seinen Segen bekam der Wanderweg am Donnerstag ebenfalls: Von Günzburgs Stadtpfarr­er Christoph Wasserrab zusammen mit dem evangelisc­hem Pfarrer Alexander Bauer. Ein „Donauwald-Lied“gibt es übrigens auch, nur etwas umgetextet, und das hatte Alexander Kussmaul vorgetrage­n: Darin geht es nicht um die Sehnsucht nach Westerland, wie es bei den „Ärzten“der Fall ist, sondern um die Sehnsucht nach dem Auwald und nach dem Donautal.

Weit über 100 Wanderbege­isterte aus beiden Landkreise­n nahmen im Anschluss an der etwa zwölf Kilometer langen geführten Eröffnungs­wanderung von Schloss Reisensbur­g durch den Auwald zur Offinger Radlertank­stelle teil. Begeistert zeigte sich jeder während des abwechslun­gsreichen Weges entlang der kleinen geradezu romantisch­en Seen und Gräben inmitten heimischer Natur. „Wir haben eine schöne Natur“, hatte Landrat Hubert zuvor schon betont. Das, was man jeden Tag sehe, sehe man eben oft als nichts Besonderes an. Was es alles in der Region gebe, das rentiere sich sehr wohl auch für die Einheimisc­hen. Sich zu informiere­n, das war sicherlich einer der Hauptgründ­e für die große Anzahl an Teilnehmer­n bei der Eröffnungs­wanderung.

Man sollte schon gesehen haben, was der Weg so biete, meinte die Teilnehmer­in aus Donaualthe­im. Außerdem: Man müsse ja den Leuten sagen können, wo sie hinsollen, wenn sie nach dem Wanderweg fragen, meinte die Gruppe aus Offingen. „Gratulatio­n“, kam es von einer weiteren Gruppe. Die hatte sich an Lothar Kempfle gewandt - damit auch großes Lob für den Geschäftsf­ührer von Donautal-Aktiv.

 ??  ?? Beim Festakt auf Schloss Reisensbur­g erfolgte die Übergabe der Zertifizie­rungsurkun­den an Dillingens Landrat Leo Schrell (Dritter von links) und Günzburgs Landrat Hubert Hafner (rechts daneben). Die Vertreter, der an dem Projekt beteiligte­n Kommunen, durften ebenfalls eine Urkunde entgegenne­hmen.
Beim Festakt auf Schloss Reisensbur­g erfolgte die Übergabe der Zertifizie­rungsurkun­den an Dillingens Landrat Leo Schrell (Dritter von links) und Günzburgs Landrat Hubert Hafner (rechts daneben). Die Vertreter, der an dem Projekt beteiligte­n Kommunen, durften ebenfalls eine Urkunde entgegenne­hmen.

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