Fischer sucht Frau
Speeddating bricht die Tristesse eines holsteinischen Dorfes auf
ARD, 20.15 Uhr Junge Leute zieht es unwiderstehlich in die Stadt. Auch den Jungunternehmer Alexander (Sebastian Fräsdorf), der von seiner Heimat an der ostholsteinischen Küste kommend in Hamburg Fuß gefasst hat und dort mit seinem Partner Stefan ein IT-Unternehmen gründen will. Kaum stoßen die beiden auf das Business an, erreicht Alexander auch schon ein Einschreiben von der Sozialbehörde seines Heimatkaffs Stresund: Er muss für den Unterhalt seines Vaters Fred (Uwe Rohde) aufkommen.
Das passt dem hippen Start-upper nun überhaupt nicht, und so will Alex gleich zu Beginn der 90-Minuten-Komödie „Fischer sucht Frau“heute im Ersten auf einem kurzen Trip ins Fischerdorf die Sache mit dem Amt regeln, damit er wieder ungehindert seinen Geschäften nachgehen kann. Doch die Reise zu seinem Vater, mit dem er seit Jahren kein Wort mehr gewechselt hat, verändert in wenigen Minuten sein Leben. Er muss sich kümmern – und in seinem Heimatkaff bleiben. Er ersinnt dann einfach eine Lösung, die dortige Festgefahrenheit und Tristesse durch Verödung und Stillstand aufzubrechen. Er lässt eine Schar hart arbeitender Jungfischer zum Speeddating antreten. Und verhilft so dem gottverlassenen Stresund zu ungeahntem Aufschwung. Auch die Liebe lässt natürlich nicht lange warten – und die Geschäfte in Hamburg? Wurscht! Solide Charaktere wie Uwe Rohde (Bruder von Armin Rohde) und die Crew der witzigen Fischerleute schaffen es, ein bisschen die Atmosphäre wie die „Sch’tis“in Frankreichs Erfolgskomödie „Willkommen bei den Sch’tis“zu erzeugen.