Der Plastikmüll-Fänger funktioniert endlich
Wie die 600 Meter lange Röhre erfolgreich Unrat im Pazifik einsammelt
Rotterdam Nach einer einjährigen Testphase hat der Plastikmüll-Fänger der Organisation „The Ocean Cleanup“nun im Pazifik erste Erfolge erzielt. Das System treibt Plastikmüll zusammen und sammelt ihn ein, teilte der Initiator und Leiter der Organisation, der Niederländer Boyan Slat, mit. Das System hat Müll und industrielle Fischernetze, aber auch Mikro-Plastik eingefangen. Das Projekt wird von Unternehmen, Universitäten und auch von der niederländischen Regierung unterstützt. Ziel ist es, die Ozeane vom Plastikmüll zu säubern.
Vor etwa einem Jahr war die Anlage von San Francisco aus zum sogenannten Great Pacific Garbage Patch (auf Deutsch: Großer Pazifischer Müllteppich) geschleppt worden, der zwischen Kalifornien und Hawaii gelegen ist. In diesem Strömungswirbel sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1,8 Billionen Plastikteile sammeln.
Dann gab es einen Rückschlag: Die Anlage konnte den Müll nicht festhalten und musste Anfang dieses Jahres beschädigt wieder an Land geschleppt werden. Nun sei die Anlage mit einem See-Anker verlangsamt worden, sodass das schneller schwimmende Plastik in die Fangarme treiben könne. Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form. Daran ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Müll in dem „U“festhalten soll. Die erste Phase der Aktion soll im Dezember beendet sein. Dann wird die Anlage zurückgebracht, der Müll an Land dann weiterverarbeitet. Die Organisation will nun ein neues, größeres System bauen, das den eingesammelten Müll auch für längere Zeit aufnehmen und festhalten kann.