Mehr Komfort für die Günzhalle
In Kötz ging es um die Sanierung des 1985 erbauten Gebäudes
Kötz Mit nur acht von 17 Ratsmitgliedern startete der Gemeinderat Kötz unter der Leitung von 2. Bürgermeister Reinhard Uhl in seine Sitzung. Schwerpunkt des Abends war ein Sanierungskonzept für die Günzhalle. 1985 gebaut, wurde die Günzhalle jetzt von Energieberater Robert Immler vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu unter die Lupe genommen. In der Gemeinderatssitzung präsentierte Immler seine Ergebnisse.
Sanierung bedeutet für Immler mehr Komfort, niedrigere Betriebskosten, ein umweltfreundlicher Betrieb und Erhalt der Bausubstanz. Als erstes würde Immler die oberste Geschossdecke in der Turn- und Veranstaltungshalle dämmen. „Da planen sie sowieso eine neue Beleuchtung, dann bietet sich die Dämmung gleich an. Gedämmt werden kann von oben oder von unten. Moderne LED-Lichttechnik liefert bessere Qualität und spart gleichzeitig Strom“, sagte Immler.
In einem nächsten Schritt könnte eine Fotovoltaik-Anlage auf die noch freie Dachfläche montiert werden. Der dort gewonnene Sonnenstrom würde rein rechnerisch den kompletten Jahresbedarf der Günzhalle abdecken. Noch vor einem Heizkesseltausch in Richtung Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen oder einem Blockheizkraftwerk empfahl Immler die hydraulische Optimierung der Heizung, damit alle Räume wirklich optimal mit Wärme versorgt werden. So könnten Heizkosten gespart werden und der ökologische Fußabdruck der Anlage würde sich verbessern. Immler sprach im Verlauf seines 90-minütigen Vortrags oft von Behaglichkeit, die mit einer Sanierung entstehen kann. Im Restaurant sollten deshalb die zu kleinen Heizkörper gegen größere getauscht werden, eine Zwischentür von der Küche in das Restaurant das ZugluftProblem entschärfen. Auch für die heizkostenintensive und trotzdem oft ungemütliche Kegelbahn gab es Vorschläge: Die Außenwand verputzen, Raumtemperaturregler einbauen und eine Deckenstrahlheizung im Aufenthaltsbereich installieren. Sollte der Gemeinderat für die Günzhalle einen KfW-70-Neubau-Effizienzstandard anstreben, müssten zusätzlich noch Außenwand, Flachdach und Fußboden gedämmt werden, alle Wärmebrücken optimiert und die Fenster erneuert werden. „Keine Sorge, sie müssen nicht alles machen, das sind zum Teil sehr ambitioniert Ziele, die aber im Rahmen eines Sanierungskonzepts angesprochen werden müssen“, milderte Immler die besorgten Blicke der Gemeinderäte und stellte die verschiedenen Fördertöpfe vor, die angezapft werden können. Und nachdem das zur Beschlussfähigkeit notwendige neunte Ratsmitglied Platz genommen hatte, konnten erste Sanierungsschritte festgezurrt werden. Einstimmig wurde beschlossen, dass das Ingenieurbüro für Versorgungstechnik Dörr aus Kammeltal den Auftrag bekommt, Pläne für eine neue Beleuchtung einschließlich Deckendämmung zu erarbeiten. Außerdem soll Dörr die Sanierung der Lüftungsanlage in Gaststätte und Küche in die Wege leiten. (sawa)