Düstere Zeiten
Ein Präsident der USA, der das autoritäre Regime in Peking offen zur Einmischung in amerikanische Wahlen auffordert? Der militärisch bedrohte Demokratien zum eigenen Nutzen erpresst? Der einen unbescholtenen Abgeordneten als „Abschaum“diffamiert? So etwas hätte man vor ein paar Jahren selbst als Drehbuch einer bitterbösen Polit-Satire für überzogen gehalten.
Trump versucht, die Wahrheit endgültig durch eine Lüge zu ersetzen. Er wühlt so viel Schlamm auf, dass das Wasser ganz trübe ist. Dann behauptet er, nicht er habe gegen demokratische Grundregeln verstoßen, sondern sein möglicher Herausforderer Biden. Die Vorwürfe sind dünn, es gibt keine Belege. Aber mit millionenschwerem Werbeaufwand hämmert Trump die Verleumdung in die Köpfe des zunehmend schwindeligen Publikums. Dem Land stehen sehr finstere Zeiten bevor.