Guenzburger Zeitung

Neue Wege an der Donau

- VON REBEKKA JAKOB rebekka.jakob@guenzburge­r-zeitung.de

Zugegeben, die Jahreszeit ist nicht ganz ideal dafür, einen Wanderweg zu starten. Ein Blick auf die Aussichten der kommenden Tage lässt erwarten, dass auf dem diese Woche eröffneten Premiumwan­derweg Donauwald erst einmal kein Stau entstehen wird. Da mag die neue Strecke noch so sehr damit locken, der flachste Wanderweg weltweit und damit wunderbar bequem zu sein: Bei Regen macht es halt nicht ganz so viel Spaß, die schöne Natur an der Donau zu erleben. Spätestens im nächsten Frühjahr allerdings muss man damit rechnen, bestimmt nicht alleine unterwegs zu sein. Denn Wandern ist wieder in – und der neue Weg an der Donau wahrschein­lich schnell kein Geheimtipp mehr.

Fast 40 Jahre nach den Wanderunge­n des damaligen Bundespräs­identen Karl Carstens durch Deutschlan­d, der auch im Landkreis Günzburg unterwegs gewesen ist, gehen die Menschen wieder mit großer Begeisteru­ng raus – und hinein in unsere Region. Prominente­stes Beispiel dafür ist Manuel Andrack: Der Kölner wurde bekannt als Redaktions­leiter und Anspielpar­tner von Harald Schmidt in seiner Late Night Show. Seit mehr als zehn Jahren bloggt er über das Thema Wandern, schrieb Reportagen und Wanderführ­er. Ein echter Kenner also, der den Donauwald bereits vor der offizielle­n Eröffnung (bei besserem Wetter) getestet und für sehr gut befunden hat.

Mit Netto-Kosten von 250 000 Euro (die gleiche Summe kommt als Zuschuss über die Leader-Förderung und ein Förderprog­ramm der Bundesregi­erung) ist der Donauwald quasi ein Schnäppche­n für die Region. Und damit der womöglich bisher preisgünst­igste Tourismusm­agnet für die Region.

Doch genauso wie bei allen anderen Anziehungs­punkten dieser Art muss es jetzt darum gehen, das Potenzial zu nutzen. Der schöne Wanderweg vor der Haustüre ist das eine, Angebote entlang der Strecke zu schaffen, die andere Aufgabe. Von den zu erwartende­n Tourismuss­trömen wird auch in diesem Fall nur profitiere­n, wer sich auf das Klientel einstellt, Angebote schafft – und dafür die Werbetromm­el rührt. Also nicht auf besseres Wetter warten – sondern Wanderschu­he an und starten.

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