Ichenhausen kämpft mit sich selbst
Die Königsblauen sind aktuell wenig zufrieden mit sich. Der Trainer übt vor dem Heimspiel gegen Kempten deutliche Kritik an seinem Team. Was besser werden muss
Ichenhausen Wo steht der SC Ichenhausen in dieser Landesligasaison? Das weiß eigentlich niemand so genau. Wurden die Königsblauen den großen Erwartungen zu Saisonbeginn mit vier Siegen in den ersten sechs Spielen durchaus gerecht, gab es in den letzten Wochen einen Einbruch. Seit Mitte August gelang nur noch ein Sieg (4:1 gegen Ehekirchen), weshalb sich der SCI aktuell eher nach unten als nach oben orientieren muss.
Dass diese Leistung unter den eigenen Ansprüchen liegt, daraus macht SCI-Trainer Oliver Unsöld keinen Hehl. „Es ist nicht so, dass wir in den letzten Spielen die deutlich schlechtere Mannschaft waren. Es ist unser eigenes Unvermögen, das muss ich so deutlich sagen.“Entweder passierten individuelle Fehler, die zu Gegentoren führten, wie etwa beim 1:4 gegen den FV Illertissen II. Oder aber dem SCI gelingt es in der Offensive nicht, gute Chancen herauszuspielen. So geschehen beim Aufsteiger Bad Heilbrunn, wo Ichenhausen trotz massiven Ballbesitzes nicht über ein 1:1 hinauskam.
Als Grund macht Unsöld zum einen die vielen personellen Wechsel aus, die immer wieder nötig sind. „Wir spielen gerade jede Woche mit einer anderen Startelf. Und wir sind noch nicht so weit, dass wir das locker wegstecken.“Während das Team an verletzungs-, krankheitsoder berufsbedingten Ausfällen nichts ändern kann, so stößt dem Coach auch etwas anderes sauer auf: Die „Torgeilheit“habe in den letzten Wochen gefehlt. Überhaupt, so Unsöld, würden nicht alle Spieler das bringen, was von ihnen erwartet würde. Namen nannte der Coach nicht. Es scheint aber, als ob der SC Ichenhausen derzeit vor allem mit sich selbst zu kämpfen hat.
Und der nächste Gegner wird es den Königsblauen nicht leichter machen. Am Samstag (14 Uhr) ist der FC Kempten zu Gast im Hindenburgpark. Die Allgäuer verfügen über starke Einzelspieler. Vor allem Angreifer Thomas Rathgeber dürfte die SCI-Defensive vor Probleme stellen. Der 34-Jährige hat Bundesligaerfahrung und kam im Sommer vom SSV Ulm zurück zu seinem Heimatverein. Nach vorn gepeitscht werden die Kemptener von ihrem Spielertrainer Matthias Jörg, der für seine lautstarken Ansagen bekannt ist und dafür sorgt, dass sein Team bis zum Ende kämpft. Viele, auch SCI-Coach Unsöld, hatten den FCK zu Beginn der Saison weiter oben gesehen. Doch auch die Allgäuer sind mittelmäßig in die Saison gestartet und liegen aktuell nur einem Punkt vor dem SCI.
Am Samstag ist Unsöld erneut zum Improvisieren gezwungen. Stefan Strohhofer wird aus beruflichen Gründen fehlen. Hinter einigen angeschlagenen Spielern steht noch ein Fragezeichen. „Wir werden die beste Elf ins Rennen schicken, die wir haben“, so der Trainer. Vielleicht macht ein Blick in die vergangene Saison Mut. Da feierte der SCI gegen Kempten einen 2:1-Heimsieg. A-JUGEND, BUNDESLIGA SÜD, M