Guenzburger Zeitung

Ichenhause­n kämpft mit sich selbst

Die Königsblau­en sind aktuell wenig zufrieden mit sich. Der Trainer übt vor dem Heimspiel gegen Kempten deutliche Kritik an seinem Team. Was besser werden muss

- VON ALEXANDER SING 23:18

Ichenhause­n Wo steht der SC Ichenhause­n in dieser Landesliga­saison? Das weiß eigentlich niemand so genau. Wurden die Königsblau­en den großen Erwartunge­n zu Saisonbegi­nn mit vier Siegen in den ersten sechs Spielen durchaus gerecht, gab es in den letzten Wochen einen Einbruch. Seit Mitte August gelang nur noch ein Sieg (4:1 gegen Ehekirchen), weshalb sich der SCI aktuell eher nach unten als nach oben orientiere­n muss.

Dass diese Leistung unter den eigenen Ansprüchen liegt, daraus macht SCI-Trainer Oliver Unsöld keinen Hehl. „Es ist nicht so, dass wir in den letzten Spielen die deutlich schlechter­e Mannschaft waren. Es ist unser eigenes Unvermögen, das muss ich so deutlich sagen.“Entweder passierten individuel­le Fehler, die zu Gegentoren führten, wie etwa beim 1:4 gegen den FV Illertisse­n II. Oder aber dem SCI gelingt es in der Offensive nicht, gute Chancen herauszusp­ielen. So geschehen beim Aufsteiger Bad Heilbrunn, wo Ichenhause­n trotz massiven Ballbesitz­es nicht über ein 1:1 hinauskam.

Als Grund macht Unsöld zum einen die vielen personelle­n Wechsel aus, die immer wieder nötig sind. „Wir spielen gerade jede Woche mit einer anderen Startelf. Und wir sind noch nicht so weit, dass wir das locker wegstecken.“Während das Team an verletzung­s-, krankheits­oder berufsbedi­ngten Ausfällen nichts ändern kann, so stößt dem Coach auch etwas anderes sauer auf: Die „Torgeilhei­t“habe in den letzten Wochen gefehlt. Überhaupt, so Unsöld, würden nicht alle Spieler das bringen, was von ihnen erwartet würde. Namen nannte der Coach nicht. Es scheint aber, als ob der SC Ichenhause­n derzeit vor allem mit sich selbst zu kämpfen hat.

Und der nächste Gegner wird es den Königsblau­en nicht leichter machen. Am Samstag (14 Uhr) ist der FC Kempten zu Gast im Hindenburg­park. Die Allgäuer verfügen über starke Einzelspie­ler. Vor allem Angreifer Thomas Rathgeber dürfte die SCI-Defensive vor Probleme stellen. Der 34-Jährige hat Bundesliga­erfahrung und kam im Sommer vom SSV Ulm zurück zu seinem Heimatvere­in. Nach vorn gepeitscht werden die Kemptener von ihrem Spielertra­iner Matthias Jörg, der für seine lautstarke­n Ansagen bekannt ist und dafür sorgt, dass sein Team bis zum Ende kämpft. Viele, auch SCI-Coach Unsöld, hatten den FCK zu Beginn der Saison weiter oben gesehen. Doch auch die Allgäuer sind mittelmäßi­g in die Saison gestartet und liegen aktuell nur einem Punkt vor dem SCI.

Am Samstag ist Unsöld erneut zum Improvisie­ren gezwungen. Stefan Strohhofer wird aus berufliche­n Gründen fehlen. Hinter einigen angeschlag­enen Spielern steht noch ein Fragezeich­en. „Wir werden die beste Elf ins Rennen schicken, die wir haben“, so der Trainer. Vielleicht macht ein Blick in die vergangene Saison Mut. Da feierte der SCI gegen Kempten einen 2:1-Heimsieg. A-JUGEND, BUNDESLIGA SÜD, M

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Viel zu diskutiere­n hat aktuell SCI-Trainer Oliver Unsöld (links) mit seinen Spielern. Es stehen schwere Wochen bevor.
Foto: Ernst Mayer Viel zu diskutiere­n hat aktuell SCI-Trainer Oliver Unsöld (links) mit seinen Spielern. Es stehen schwere Wochen bevor.

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