Guenzburger Zeitung

Obstdiebe ernten ganze Bäume ab

Der Schaden für die Bauern ist enorm

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München Obstdiebst­ähle sind auch heuer ein Problem für die bayerische­n Bauern. Thomas Riehl vom Verein Fränkische Obstbauern berichtete, dass vor allem Obstfelder in touristisc­h geprägten Regionen betroffen seien. „Stellenwei­se kommen Leute mit Säcken oder Kisten angefahren und beginnen, einfach die Bäume abzuernten. Von den Besitzern darauf angesproch­en, reagieren diese Personen zum Teil völlig uneinsicht­ig und werden auch noch aggressiv“, sagte Riehl.

Aber auch durch den Diebstahl einzelner Früchte entstünden für Obstbauern finanziell­e Schäden, wie Karin Wudler, Obstbauber­aterin beim Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg erklärte: „Es kommt immer wieder vor, dass ein Spaziergän­ger sich zum Beispiel einen Apfel mitnimmt.“In der Masse könne so ein erhebliche­r Schaden für den Bauern entstehen. Dabei ist laut Wudler nicht nur der Diebstahl ein Problem. „Meist sind die Schäden am Baum drum herum größer. Wenn jemand hektisch Obst pflückt, reißt er oft auch eine Menge unreifes Obst oder gar Äste mit herunter.“

Etwas Schutz vor Dieben bieten laut Riehl Zäune um die Obstbäume und -sträucher. „Das ist aber nicht überall möglich.“Es gibt aber auch Obstbäume, die von der Allgemeinh­eit abgeerntet werden dürfen, wie Stefanie Härtel vom Bayerische­n Bauernverb­and erklärt. Sie rät, sich vor dem Pflücken gut zu informiere­n, ob der jeweilige Obstbaum einen Besitzer hat. „Hier gibt es gute Webseiten, in denen man schauen kann, ob dieser Baum für die Allgemeinh­eit freigegebe­n ist. Auch in Gemeinden kann man nachfragen, ob der Obstbaum für jedermann ist.“

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