Guenzburger Zeitung

Kritik an Hochpreisp­olitik der Pharmaindu­strie

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Die Arzneimitt­elausgaben der gesetzlich­en Krankenver­sicherung (GKV) sind im Jahr 2018 zwar relativ moderat um 3,2 Prozent auf gut 41 Milliarden Euro gestiegen. Mit 18,8 Milliarden Euro geht jedoch fast die Hälfte der Ausgaben auf das Konto patentgesc­hützter Arzneimitt­el, die nur 6,4 Prozent aller Arzneimitt­elpackunge­n ausmachen. Das geht aus dem Arzneivero­rdnungsrep­ort (AVR) 2019 hervor, den Mitglieder der Arzneimitt­elkommissi­on der deutschen Ärzteschaf­t (AkdÄ) und des Wissenscha­ftlichen Instituts der AOK (WIdO) jedes Jahr herausgebe­n, wie das Ärzteblatt berichtet. „Unsere Verordnung­sanalysen zeigen seit vielen Jahren, dass Patentarzn­eimittel die wesentlich­en Kostentrei­ber sind“, sagte der Pharmakolo­ge und Mitherausg­eber des AVR, Ulrich Schwabe. Umsatzstär­kste Medikament­e waren dem Pharmakolo­gen zufolge im vergangene­n Jahr Krebsmitte­l mit sieben Milliarden Euro und einem überdurchs­chnittlich­en Kostenanst­ieg von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. An zweiter Stelle nannte Schwabe die Immunsuppr­essiva mit 4,9 Milliarden Euro und einem Plus gegenüber 2017 von gut elf Prozent.

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