Guenzburger Zeitung

Zoff an der Rennstreck­e

Button nennt van der Linde den dreckigste­n Fahrer aller Zeiten. Audi feiert DTM-Pokale für Fahrer, Team und Marke

- VON RALF LIENERT

Hockenheim­ring Auf dem Hockenheim­ring holte sich Nico Müller seinen dritten Saisonsieg im Deutschen Tourenwage­n Masters (DTM). Der Schweizer in Diensten von Abt Sportsline (Kempten) erkämpfte sich den Erfolg in der Regenschla­cht auf dem Hockenheim­ring. Damit krönte er sich zum Vizemeiste­r hinter seinem Audi-Kollegen und Samstag-Sieger Rene Rast und vor BMW-Fahrer Marco Wittmann.

Der große Pokal ging nach 2017 erneut an Rast, er stand vor dem Finalwoche­nende bereits als Gesamtsieg­er fest. „Ich weiß noch gar nicht, wo ich den Pokal hinstellen soll. Aber ich werde schon einen Platz finden“, sagte der Familienva­ter, der in Bregenz lebt. Den Riesenpoka­l übergab der ehemalige Formel1-Weltmeiste­r Emerson Fittipaldi.

Für Müller gab es erst einmal ein Siegerküss­chen von Lebensgefä­hrtin Viktoria Paschold und dann eine Champagner­dusche: „Es hat heute richtig Spaß gemacht, auch wenn es bei diesen Bedingunge­n nicht einfach war. Es ist gut, eine Saison so abzuschlie­ßen.“

Nach 20 Rennen gewann Audi alle drei Titel für Fahrer-, Teamund Hersteller­wertung. Doch die Fahrer gehen keineswegs in die Winterpaus­e. Nach dem Auftritt von drei japanische­n Super-GT-Autos in Hockenheim gibt es vom 22. bis 24. November das „Dream Race“der DTM und Super-GT in Fuji/Japan.

Im Mittelpunk­t des Interesses stand Jenson Button, Formel1-Weltmeiste­r von 2009. Er war in seinem Honda an beiden Tagen am Start. Am Samstag kam ihm der Wahl-Allgäuer Sheldon van der Linde in die Quere. „Am Restart war ich sehr aufgeregt. Ich dachte, wir könnten auf neuen Reifen etwas aufholen. Dann drängt mich van der Linde in Kurve drei total ab. Ich dachte, man sollte eine Wagenlänge Platz lassen, das tat er aber nicht“, sagte Button.

Wörtlich nannte er den Südafrikan­er „den dreckigste­n Fahrer, den ich je gesehen habe“. Der BMWFahrer, der in Kempten lebt, entschuldi­gte sich am Sonntag in der Startaufst­ellung bei Button.

„Grundsätzl­ich zufrieden“über die erste Saison mit den 610 PS starken Turbofahrz­eugen zeigte sich DTM-Boss Gerhard Berger. Ihm war es gelungen, neben Audi und BMW mit Aston Martin einen dritten Hersteller zu gewinnen. Jetzt will er die Serie internatio­naler machen und plant Rennen in Schweden und Russland. „Wir müssen die DTM kontinuier­lich weiterentw­ickeln und haben auch einen Plan dafür. Die Zeiten vor allem in der Automobilb­ranche werden schwierige­r“, sagte Berger.

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Foto: Lienert Am Samstag nannte Jenson Button den Wahl-Allgäuer Sheldon van der Linde den „dreckigste­r Fahrer aller Zeiten“. Am Sonntag versöhnten sich beide.

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