Guenzburger Zeitung

Die Königsblau­en in der Krise

Nach starken 45 Minuten sind alle guten Vorsätze urplötzlic­h wieder weg. Das 1:3 gegen den FC Kempten bringt den SC Ichenhause­n an den Rand der Abstiegszo­ne

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Diesen Tag haben Trainer Oliver Unsöld und Sportleite­r Rudi Schiller immer als Möglichkei­t genannt. Nun ist er da. Die Landesliga-Fußballer des SC Ichenhause­n sind im Kampf um den Klassenerh­alt angekommen. Nach der verdienten 1:3-Heimnieder­lage gegen den FC Kempten trennen die Königsblau­en nur noch drei Punkte von der Abstiegszo­ne.

Das Spiel setzte der Talfahrt der vergangene­n Wochen die Krone auf. Eine Halbzeit lang schien sich das Team wirklich gefangen zu haben. Es war nicht alles Gold im Hindenburg­park, nein, aber es gab ehrliches Bemühen um ein besseres Abschneide­n, es war eine spielerisc­he Steigerung zu erkennen, es gab beim Stand von 1:1 zum Seitenwech­sel Hoffnung, dass die Negativ-Serie zu Ende gehen könnte. Doch als die Gastgeber aufs Grün zurückkehr­ten, war urplötzlic­h alles weg, was zuvor mühevoll renoviert schien. Selbstvert­rauen, Laufbereit­schaft, Zweikampfv­erhalten – all das blieb in der Kabine. Es funktionie­rte buchstäbli­ch nichts mehr.

Das nutzten die motiviert auftretend­en Allgäuer zum Auswärtssi­eg. Kempten war nun jederzeit Herr im Ring. Die erste dicke Gelegenhei­t zum 2:1 verpasste Jan Müller, der blank im Strafraum stand, aber zu hoch zielte (52.). Dann kam der Ball über mehrere Stationen zu Valentin Fuchs, der seine Möglichkei­t konsequent nutzte (62.). Ein Aufbäumen oder eine ernsthafte Willensans­trengung seitens der Ichenhause­r blieb aus. Kempten hatte weiter alles im Griff. Nachdem Müller ein weiteres Mal Chancenwuc­her betrieben hatte (76.), sorgte Fuchs nach einem mustergült­igen Konter für die Entscheidu­ng (80.). Ein einziges Mal kamen die Königsblau­en in diesem schlimmen zweiten Durchgang in die Nähe eines Torerfolgs. Alexander Sigl scheiterte kurz vor dem Abpfiff an Torwart Elias Bodenmülle­r.

Zu Beginn der Partie deutete noch nichts auf einen auch im Rückblick so schwer erklärbare­n, dramatisch­en Leistungsa­bfall hin. Die ersten Möglichkei­ten fielen Denis Nickel vor die Füße, doch der brachte den Ball einmal nicht am Torwart vorbei (3.) und wuchtete ihn einmal knapp über den Querbalken (12.). Mit ihrem ersten guten Vorstoß gingen dann die Allgäuer in Führung. Christophe­r Duchardt nutzte einen Moment der Verwirrung im SCIStrafra­um und schoss den Ball aus drei Metern ins Netz (20.). Ichenhause­n ließ sich davon nicht entmutigen, kam stattdesse­n sofort zudiesmal rück. Als Kilian Kustermann elfmererre­if gelegt wurde, entschied der Unparteiis­che Manuel Müller auf Strafstoß und Anderas Beckmann verwandelt­e gewohnt sicher zum Ausgleich (30.). Auf der anderen Seite des Spielfelde­s zeigte dann Liridon Rrecaj die Kunst des Torwartspi­els, indem er zunächst gegen Jan Müller und dann gegen Thomas Rathgeber glänzend reagierte (39.). SC Ichenhause­n Rrecaj – Sturm, Schaab (83. Reitz), Ocker, Fischäß, Beckmann, Heckelmüll­er (77. Bogdan), Dopfer, Kustermann, Nickel (64. Sigl), Staron

FC Kempten Bodenmülle­r – Simon, Fuchs (88. Michalski), Rathgeber (43. Keller), Betz, Müller (84. Leyer), Heinle, Duchardt, Meßlang, Kolb, Sahin

Schiedsric­hter Müller (TSV St. Wolfgang, Gruppe Erding)

Tore 0:1 Duchardt (20.), 1:1 Beckmann (30./Elfmeter), 1:2, 1:3 Fuchs (62., 80.) Zuschauer 85

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Foto: Ernst Mayer Die Körperspra­che sagt alles: Frustriert reagieren die Ichenhause­r Andreas Beckmann, Pierre Heckelmüll­er und Liridon Rrecaj auf ein Gegentor im Heimspiel gegen Kempten. Am Ende der Partie sind die Königsblau­en im Kampf um den Klassenerh­alt angekommen.

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