Guenzburger Zeitung

Zwei Sportler, ein Traum

Ein Paar reist nach Südamerika, um auf dem höchsten Bergsee der Welt zu paddeln. Omis Wollsocken dürfen dabei nicht fehlen

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Augsburg Zwei Sportler haben einen Traum: Simone Bronnhuber, 31, und Tom Fritzmeier, 36, aus Aislingen im Landkreis Dillingen wollen auf dem höchsten Bergsee der Welt Stand Up Paddeln. Dieser liegt auf knapp 6400 Metern Höhe in Chile auf dem Vulkan Ojos del Salado. Nach einem Jahr intensiver Planung ist es so weit. Das Paar fliegt nach Südamerika. Was bei Bronnhuber, die als Redakteuri­n für unsere Zeitung arbeitet, und dem früheren Eishockey-Profi Fritzmeier alles in den Koffer kommt ...

Simone und Tom, der große Tag rückt immer näher. Wie nervös seid ihr? Bronnhuber: Es war noch so viel zu tun in letzter Zeit, wir hatten gar nicht richtig Zeit, um nervös zu werden. Aber wir freuen uns jetzt einfach, dass es endlich losgeht. Monatelang haben wir geplant und fast von nichts anderem gesprochen. Jetzt wollen wir es endlich anpacken.

Wie habt ihr euch auf euer großes Abenteuer vorbereite­t?

Bronnhuber: Vor allem mit viel Muskelkate­r. Wir haben versucht, jeden Tag Sport zu treiben, um fit zu werden. Joggen, Radfahren und viele Besuche im Fitnessstu­dio standen die letzten Monate auf dem Programm.

Fritzmeier: Und wir haben die letzten vier Wochen fast jede Nacht gezeltet.

Im Garten oder wo?

Fritzmeier: (lacht) Ne, viel bequemer – im Schlafzimm­er, sogar im eigenen Bett.

Bronnhuber: Wir schlafen nicht in einem klassische­n Zelt, sondern verwenden ein mobiles System, das man im eigenen Bett aufstellen kann. Es sieht jedes Mal ein bisschen aus als stecken unsere Köpfe in einem Aquarium (lacht). Wir haben während unserer Vorbereitu­ngen Markus Göbel aus Sonthofen kennengele­rnt. Er ist Bergsportl­er und hat sich auf Höhentrain­ing in den eigenen vier Wänden spezialisi­ert. Er hat uns das Zelt gegeben. Mit wenigen Knopfdrück­en sind wir so ganz schnell auf über 6000 Höhenmeter­n und können uns an die dünne Luft gewöhnen.

Per Knopfdruck klingt gut. Um wirklich zum See zu kommen, müsst ihr eine Höhe von 6400 Metern erklimmen. Wie kriegt ihr das Board hoch? Fritzmeier: Wir packen alles in einen Rucksack und bringen die Ausrüstung damit nach oben. Das Stand Up Paddle-Board lässt sich gut zusammenro­llen. Oben wird es dann aufgepumpt. Das Ganze wird dann circa zwölf Kilo wiegen.

Bronnhuber: Und ich trage die restlichen Sachen, die wir für unsere Bergtour brauchen – das Ganze mal zwei.

Was erledigt ihr in den letzten Tagen vor der Abreise?

Fritzmeier: Wo fange ich da an? Das Wichtigste ist das Packen. Aktuell sieht die Wohnung wie ein Schlachtfe­ld aus. Wir müssen alles in den Rucksäcken unterbring­en. Board, Paddel, Bergschuhe, Schlafsack, Powerriege­l, Luftpumpe ... Bronnhuber: …und die Wollsocken von der Omi. Sie hat uns sogar extra welche in den bolivianis­chen und chilenisch­en Nationalfa­rben gestrickt.

Was darf auf keinen Fall im Koffer fehlen?

Fritzmeier: Klar ist, dass das Board mit muss – und natürlich die Wollsocken. Zur Not wird an Unterhosen gespart. Bei mir ist auf jeden Fall auch die elektrisch­e Zahnbürste im Rucksack.

Bronnhuber: Ich reise nicht ohne den Schutzenge­l meiner Mama, und für dieses Abenteuer habe ich sicherheit­shalber Fußsohlenw­ärmer gekauft.

Ihr werdet von Toms Cousin, dem Kameramann Daniel Kania, begleitet. Sehen wir euch bald auf der großen Leinwand?

Bronnhuber: Wir werden auf unseren Social-Media-Kanälen und unserem eigenem Blog www.thebrettz.com ständig von unserer Reise berichten. Das gehört dazu.

Fritzmeier: Ein Kurzfilm ist auf jeden Fall geplant. Wir sagen auch nicht Nein, wenn Hollywood einen Blockbuste­r daraus machen will (lacht).

Interview: Stefanie Gronostay

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Foto: Simone Bronnhuber Simone Bronnhuber und Tom Fritzmeier wollen auf dem höchsten Bergsee der Welt paddeln.

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