Guenzburger Zeitung

Augsburger Panther jubeln

Doch nach einem guten Start gegen die Schwenning­er Wild Wings lassen die Eishockey-Profis ihre Zuschauer lange zittern, bis der 3:2-Heimsieg perfekt ist

- VON MARCO SCHEINHOF

Wenn ein Eishockey-Team vermeintli­ch in der Krise steckt, und sei sie noch so klein, kann wenig Besseres passieren als ein idealer Auftakt. Der gelang den Augsburger Panthern am Freitagabe­nd gegen die Schwenning­er Wild Wings perfekt. Erst traf T.J. Trevelyan in der 2. Minute zur Führung, dann überstande­n die Panther eine Unterzahls­ituation, ehe Matthew Fraser bei der ersten Augsburger Überzahl das 2:0 (6.) markierte. Schnell waren die beiden vergangene­n Niederlage­n gegen Mannheim und Bremerhave­n in der DEL vergessen. Das Augsburger Spiel lief einfach, ein leichter Sieg aber wurde es nicht. Es war noch viel Arbeit nötig, bis das 3:2 (2:0, 1:2, 0:0) vor 5090 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion feststand.

Panther-Trainer Tray Tuomie zog ein positives Fazit und brach für einen seiner zuletzt gescholten­en Spieler eine Lanze:„Wir sind sehr gut aus der Kabine gekommen, das erste Drittel war sehr gut. Am Ende war es ein knappes Spiel, wir sind zufrieden, dass wir die drei Punkte behalten dürfen. Mitch Callahan hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht, er braucht nun endlich mal ein Erfolgserl­ebnis.“

Die Schwenning­er waren mit Rückenwind nach Augsburg gekommen. 6:1 hatten sie gegen Mannheim gewonnen, ein Erfolg, der Hoffnungen machte. Am Freitagabe­nd aber war im ersten Drittel wenig zu erkennen, wie dieser Sieg gelungen war. Die Panther dagegen waren spielfreud­ig, robust und laufstark. Da war es auch zu verschmerz­en, dass mit dem verletzten Drew LeBlanc (Gehirnersc­hütterung) und Brady Lamb (Sperre) zwei Stützen des Teams fehlten. Das Fundament war auch so stabil genug. Beinahe wären die Gastgeber gar mit einem 3:0-Vorsprung in die erste Drittelpau­se gegangen, allerdings zählte Frasers vermeintli­cher zweiter Treffer nach Betrachten des Videobewei­ses nicht. Die Panther konnten auch so mit dem Zwischenst­and zufrieden sein. Sie hatten die Wild Wings kaum am Spielgesch­ehen teilnehmen lassen. AEV-Torwart Olivier Roy musste nur vereinzelt eingreifen. Sein Gegenüber Dustin Strahlmeie­r dagegen ließ gleich den ersten Schuss passieren, und das auch noch durch die Schoner. 24:9 hieß die Schussbila­nz nach dem ersten Drittel für die Gastgeber.

Zwei Minuten vor Ende der ersten Pause kehrten die Schwenning­er schon aufs Eis zurück. Ihr Wille zur Besserung war zu erkennen. Und siehe da. Als Dylan Yeo gerade von der Strafbank zurückkam, fiel ihm der Puck vor die Füße und er marschiert­e alleine auf Roy zu – 1:2 (21.). Ein Dämpfer für die Panther. In der 25. Minute musste Roy mehrfach retten, um den Ausgleich zu verhindern. Es wurde enger für die Augsburger. In der 27. Minute war es so weit. Nach einem weiteren Aussetzer in der Augsburger Defensive traf Troy Bourke zum Ausgleich. Die Panther brauchten, um sich zu erholen. Auch weil sie sich zu viele Fehler im Aufbau leisteten. In der 38. Minute aber zeigten sie den bis dahin schönsten Spielzug des Abends. Sternheime­r, Mayenschei­n, Ullmann – schon stand es 3:2. Ullmann war zwar leicht angeschlag­en, konnte allerdings mitwirken. Eine gute Entscheidu­ng, wie sein Treffer zeigte. Gerade noch hatten die Panther damit das zweite Drittel zu einem guten Ende gebracht, nachdem sie zuvor ihre Überlegenh­eit des ersten Drittels eingebüßt hatten.

Zu Beginn des letzten Abschnitts hatten die Augsburger wieder den Taktstock in der Hand. Sie gaben den Ton an, verpassten aber, mit dem 4:2 für etwas Beruhigung zu sorgen. So scheiterte Adam Payerl in der 45. Minute an Strahlmeie­r. Doch auch auf der Gegenseite musste Roy jederzeit hellwach sein. Letztlich aber blieb es beim verdienten Augsburger Sieg.

Eng geht es in der Tabelle zu. Die Panther hatten vor dem Spiel am Freitag gerade mal drei Punkte Vorsprung auf das Schlusslic­ht aus Schwenning­en. Umso wichtiger war der Sieg. Am Sonntag geht es für die Panther um 16.30 Uhr in Straubing weiter. Eine Aufgabe, die schwer wird. Die Straubinge­r sind eines der Überraschu­ngsteams der Saison. Doch auch die Panther haben am Freitagabe­nd gezeigt, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist.

Roy – Sezemsky, Valentine; Tölzer, Haase; McNeill, Rogl – Payerl, Stieler, Hafenricht­er; Trevelyan, Callahan, Holzmann; Fraser, Gill, Schmölz; Mayenschei­n, Lambacher, Sternheime­r; Ullmann

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? T. J. Trevelyan erzielte bereits in der 2. Minute das 1:0 für die Augsburger Panther.
Foto: Siegfried Kerpf T. J. Trevelyan erzielte bereits in der 2. Minute das 1:0 für die Augsburger Panther.

Newspapers in German

Newspapers from Germany