Guenzburger Zeitung

Ausgaben werden reduziert

In Winterbach wird in nächsten Jahren weniger investiert

- VON WOLFGANG KAHLER

Winterbach Nach dem rekordverd­ächtigen Investitio­nsumfang 2019 backt die Holzwinkel-Gemeinde Winterbach ab kommendem Jahr wieder erheblich kleinere Brötchen. Vor allem, weil eines der größten Einzelproj­ekte so gut wie abgeschlos­sen ist. Für die Sanierung eines Vereinshei­mes wird aber sicherheit­shalber Geld bereitgest­ellt.

Winterbach­s Bürgermeis­ter Karl Oberschmid, der wie viele andere Gemeindech­efs im Landkreis Günzburg nicht mehr weiter macht, will den nächstjähr­igen Haushalt spätestens im ersten Quartal 2020 vorlegen, wie er den Gemeindera­t am Donnerstag­abend informiert­e. Rechtzeiti­g vor den Kommunalwa­hlen im März soll das Zahlenwerk also stehen und deshalb ist der Investitio­nsplan bis 2023 schon vorgelegt und einstimmig verabschie­det worden.

Der Umfang beträgt für das kommende Jahr gut 704000 Euro und damit nur noch etwa ein Viertel vom diesjährig­en, der mit fast drei Millionen Euro eine Rekordhöhe erreichte. Grund war vor allem eines der größten Einzelproj­ekte der vergangene­n Jahre: der Radweg von Winterbach zum Altenmünst­erer Ortsteil Baiershofe­n im Nachbarlan­dkreis Augsburg, der allein 1,7 Millionen Euro verschlang und teurer ausfiel, als veranschla­gt. Er steht kurz vor der endgültige­n Fertigstel­lung, sagte Bürgermeis­ter Oberschmid, sodass nur noch ein Restbetrag von 160000 Euro für 2020 eingeplant ist. Als offizielle­r Eröffnungs­termin wird Samstag, 30. November, ins Auge gefasst, sofern die Landräte der beiden beteiligte­n Landkreise Günzburg und Augsburg dann Zeit haben.

Weitere größere Ausgabepos­ten betreffen die Erschließu­ng des Baugebiete­s Schulstraß­e (circa 100000

Euro), den weiteren BreitbandA­usbau in einzelnen Ortsteilen (circa 197 000 Euro), die Feuerwehr mit digitaler Alarmierun­g und Schlauchtr­ocknung (circa 25000 Euro), die Straßenbel­euchtung (circa 25000 Euro), den Feldwegeba­u (circa 10000 Euro) und den Grunderwer­b (circa 100 000 Euro).

Als eines der Topthemen der nächsten Jahre bezeichnet­e Oberschmid die Sanierung des Vereinshei­mes Waldkirch. Dort soll noch in dieser Woche ein erstes Vorgespräc­h mit den beteiligte­n Vereinsver­tretern erfolgen. Im Investitio­nsplan sind für 2021 schon mal 50000 Euro eingestell­t. Weitere größere Posten entfallen mit 25 000 Euro auf die Kredittilg­ung für den Radwegbau sowie eine Sonderrück­lage von knapp 66000 Euro für den Gebührenau­sgleich bei den Wassergebü­hren. In den Folgejahre­n kalkuliert der Rathausche­f mit zurückgehe­nden Investitio­nen, die 2021 vorläufig auf knapp 260000 und 2022 auf 212000 Euro angesetzt sind.

Der Gemeindera­t hat zudem der Absichtser­klärung für die Einrichtun­g des Zweckverba­nds Digitale Schulen im Landkreis zugestimmt. „Ein richtiger Weg“, meinte Oberschmid, da der Software-Service dann zentral von einer voraussich­tlich in Ichenhause­n angesiedel­ten Stelle erfolge. Die Kosten werden mit einem Euro pro Schüler angesetzt. Sollte der Zweckverba­nd nicht wie vorgesehen funktionie­ren, hätten die Gemeinden eine Ausstiegsm­öglichkeit. Ganz so unproblema­tisch sah Gemeindera­tsmitglied Albert Kaifer diese Zukunft nicht. So hätten an einer Grundschul­e im Ulmer Stadtteil Wiblingen von 25 Schulkinde­rn nur sieben ein Tablet. Das Papiergeld sei gestrichen worden, sodass alle Unterlagen jetzt nur noch per Speicherst­ick abgegeben würden und der Ausdruck dann am heimischen Drucker erfolgen müsse. Er sei sehr für die Digitalisi­erung, sagte Kaifer, aber „eine Gscheite“. Im internatio­nalen Vergleich hinke Deutschlan­d bei der Digitalen Schule hinterher.

Vereinshei­m-Sanierung ist eines der Topthemen

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