Guenzburger Zeitung

Streit um Grundrente

CDU-Vize Laschet beharrt weiterhin auf Bedürftigk­eitsprüfun­g

- VON CHRISTIAN GRIMM

Berlin Nach leiser Annäherung kocht der Streit um die Grundrente innerhalb der Großen Koalition wieder hoch. Im Interview mit unserer Zeitung machte der Ministerpr­äsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), der SPD eine klare Ansage (siehe Montagsint­erview). Die Union dürfe bei der Grundrente dem Koalitions­partner „nicht aus Gefälligke­it“nachgeben. „Das kann zwei, drei Milliarden Euro kosten, die am Ende alle Rentenzahl­er zahlen. Deshalb darf man hier keine parteipoli­tischen Experiment­e machen“, betonte Laschet. Der stellvertr­etende CDU-Vorsitzend­e sprach von einem „echten Knackpunkt für die Zukunft der Großen Koalition.“

Seit Monaten beharken sich die Koalitions­partner bei der Frage, ob der Zuschlag für kleine Renten mit oder ohne Bedürftigk­eitsprüfun­g eingeführt werden soll. CDU und CSU bestehen auf dem Koalitions­vertrag, der eine Prüfung vorsieht. Die SPD will den Beziehern kleiner Renten hingegen bis zu 450 Euro pro Monat mehr geben, selbst wenn sie einen Partner mit guten Bezügen haben. Voraussetz­ung für die Aufstockun­g ist, dass 35 Jahre lang in die Rentenkass­e eingezahlt wurde. Eigentlich sollte der Streit vor der Thüringenw­ahl beigelegt werden. Ihre Spitzenkan­didaten sollten damit bei den Wählern punkten. Doch daraus wurde nichts. Dennoch war das Bemühen spürbar, zu einem Kompromiss zu kommen. Unions-Fraktionsv­ize Georg Nüßlein (CSU) räumte ein, dass eine Einigung nicht einfach wird. „Am Ende wird es also einen Kompromiss geben, der freilich noch schwer zu beschreibe­n ist“, sagte er unserer Redaktion. Die Koalition müsse Handlungsf­ähigkeit zeigen. Von Arbeitsmin­ister Hubertus Heils (SPD) Plan würden rund drei Millionen Menschen mit kleiner Rente profitiere­n. Der Zuschuss soll zur Hälfte aus Steuern und zur Hälfte aus Beiträgen der Arbeitslos­enund Krankenver­sicherung bezahlt werden.

 ??  ?? Georg Nüßlein
Georg Nüßlein

Newspapers in German

Newspapers from Germany