Guenzburger Zeitung

Das Dilemma im Jagdverban­d

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Man kennt das zur Genüge aus der Politik: Wenn da jemand in einer Krise dazu aufruft, dass jetzt alle nach vorne schauen müssten, dann ist in aller Regel hinten etwas faul.

Beim Bayerische­n Jagdverban­d ist es nicht anders. Nach den monatelang­en Querelen in der Führungssp­itze und dem erzwungene­n Rückzug des zuletzt heftig umstritten­en Präsidente­n Vocke hat es das amtierende Präsidium jetzt zwar geschafft, einen Weg aus der Führungskr­ise aufzuzeige­n und sich dafür die Unterstütz­ung der Mitglieder zu sichern. Von der versproche­nen umfassende­n Aufklärung der Vorgänge aber ist man in dem Verband noch weit entfernt.

Die Situation bleibt heikel für alle Verantwort­lichen im BJV. Wenn von den Vorwürfen gegen Vocke nichts strafrecht­lich Relevantes übrig bleibt, wird sich die Frage stellen, warum man so heftig mit ihm umgesprung­en ist. Sollte sich dagegen herausstel­len, dass Vocke allzu locker mit dem Geld der Jäger umgegangen ist, wird sich umgekehrt die Frage stellen, warum da niemand in der Führung des Verbandes aufgepasst hat. Das ist das Dilemma, in dem die Führung des Jagdverban­des steckt.

Es geht dabei allerdings nicht nur um mögliche Straftaten. Es geht auch um die Frage, wie demokratis­ch und transparen­t die Arbeit eines Verbandes organisier­t wird, welche Machtfülle dem Präsidente­n eingeräumt und wie er kontrollie­rt wird. Dass es hier ein Versagen gab, ist offenkundi­g.

Lesen Sie dazu „Jäger raufen sich zusammen“auf der zweiten Bayern-Seite.

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