Ein Tanz-Abend mit den Betties
Zur zweiten Dance Night am Samstag hatte die Band mit Pete Louis auch einen Gastsänger in der Burgauer Kapuziner-Halle mit dabei
Burgau Kein Schutzabstand zu den Musikern, sondern ein Platz, wo man tanzen kann: Dem war das Publikum bei der zweiten Dance Night am Samstag in der Burgauer Kapuziner-Halle ganz schnell gefolgt: Nicht weil die Stadt Burgau wegen einer leeren Tanzfläche möglicherweise die Hebesätze für die Grundsteuer erhöhen könnte, wie Kulturamtsleiter Stefan Siemons zuvor scherzend bemerkt hatte, sondern wegen The Betties: neun Musiker, zwei Sängerinnen und ein Sänger. „Finest Dance Music“, so stand es auf dem Banner – und das sollte sich bewahrheiten.
„Wir fangen ruhiger an und lassen es dann laufen“, versprach Betties-Gitarrist Martin Köhler. Und da waren sie schon, die alten Klassiker wie „Something Stupid“, „Help Yourself“und – ein bisschen nach dem Motto des Abends – „Keep on
Smiling“. Die Tanzfläche war voll. Noch voller war sie in der nächsten Runde bei Elton Johns „Sad Songs“und Carole Kings „Hard Rock Cafe“. Und beim Udo-Medley – der Idee vom ehrenwerten Haus oder mit 66 Jahren wieder einmal nach New York zu fahren – erst recht. Das kam an, besonders, wenn Trompete, Posaune und Saxofon aus der hinteren Reihe dem Ganzen sozusagen das Sahnehäubchen aufsetzten. Klar, in erster Linie waren es natürlich die Stimmen von Brigitte (Brigitte Wiedenmann) sowie die von Katharina und Wolfi (Katharina und Wolfram Schnell) an der Front und inzwischen war klar: Das, was der Rest der „Betties“dazu lieferte, war handgemacht und live.
Einen Gastsänger samt Gitarre hatten sie ebenfalls mitgebracht: Pete Louis aus Augsburg, mit schwarz-rotem Käppi dem Outfit der Betties angepasst, und in der Markgrafenstadt mittlerweile kein
Unbekannter. Gerade recht zu Johnny Cashs „Ring of Fire“oder Joe Cockers „You can leave your Hat on“und überhaupt: Zu der ganzen Mischung an Meilensteinen aus allen Genres, von Latin und Rock bis Disco und Funk, die das Publikum während eines kompletten Abends zur Tanzfläche rissen.
Ein bisschen „Black magic Woman“und „Oye como va“von Santana, Tina Turners „Proud Mary“und „Simply the Best“, durfte ebenfalls nicht fehlen, und bei Kool and the Gangs „Daddy Cool“und Donna Summers „Hot Stuff“wurde sogar zwischen den Gängen getanzt. Lediglich in den kleinen „Päuschen“war es etwas ruhiger. Wegen der Kommunikation, sonst käme die vielleicht etwas zu kurz, wie Martin Köhler bemerkte. Und verschnaufen musste man ja schließlich auch, wenn man mit einer solchen Masse an Musikern und Sängern konfrontiert wird.
Das mit der Masse konnte Peter Hoser aus Scheppach, selbst Musiker, nur bestätigen: „Ein Haufen Leute auf der Bühne, die werfen schon was raus.“Und Doris Waidmann, Burgauerin, sah es genauso: „Die haben’s drauf. Mich reut’s nicht, dass ich gekommen bin.“Nur eines war schade: Auch nach gut fünf Stunden Betties ging ein solcher Abend zu Ende. Einmal noch leuchtete Peter Maffays „Sonne in der Nacht“durch die Kapuziner-Halle, bei Robbie Williams’ „Let me entertain You“wurde noch einmal kräftig „geentertaint“und bei „Angel“wogten ein letztes Mal die Hände mit. Mit Pink Floyds „Another brick in the Wall“war endgültig Schluss.
Schön war’s – tanzen oder einfach nur zuzuhören. „Nette Leute, nette Musiker und eine tolle Stimmung – eine runde Veranstaltung.“Kulturamtsleiter Stefan Siemons hat damit in jedem Fall recht behalten.