Guenzburger Zeitung

Ein Tanz-Abend mit den Betties

Zur zweiten Dance Night am Samstag hatte die Band mit Pete Louis auch einen Gastsänger in der Burgauer Kapuziner-Halle mit dabei

- VON PETER WIESER

Burgau Kein Schutzabst­and zu den Musikern, sondern ein Platz, wo man tanzen kann: Dem war das Publikum bei der zweiten Dance Night am Samstag in der Burgauer Kapuziner-Halle ganz schnell gefolgt: Nicht weil die Stadt Burgau wegen einer leeren Tanzfläche möglicherw­eise die Hebesätze für die Grundsteue­r erhöhen könnte, wie Kulturamts­leiter Stefan Siemons zuvor scherzend bemerkt hatte, sondern wegen The Betties: neun Musiker, zwei Sängerinne­n und ein Sänger. „Finest Dance Music“, so stand es auf dem Banner – und das sollte sich bewahrheit­en.

„Wir fangen ruhiger an und lassen es dann laufen“, versprach Betties-Gitarrist Martin Köhler. Und da waren sie schon, die alten Klassiker wie „Something Stupid“, „Help Yourself“und – ein bisschen nach dem Motto des Abends – „Keep on

Smiling“. Die Tanzfläche war voll. Noch voller war sie in der nächsten Runde bei Elton Johns „Sad Songs“und Carole Kings „Hard Rock Cafe“. Und beim Udo-Medley – der Idee vom ehrenwerte­n Haus oder mit 66 Jahren wieder einmal nach New York zu fahren – erst recht. Das kam an, besonders, wenn Trompete, Posaune und Saxofon aus der hinteren Reihe dem Ganzen sozusagen das Sahnehäubc­hen aufsetzten. Klar, in erster Linie waren es natürlich die Stimmen von Brigitte (Brigitte Wiedenmann) sowie die von Katharina und Wolfi (Katharina und Wolfram Schnell) an der Front und inzwischen war klar: Das, was der Rest der „Betties“dazu lieferte, war handgemach­t und live.

Einen Gastsänger samt Gitarre hatten sie ebenfalls mitgebrach­t: Pete Louis aus Augsburg, mit schwarz-rotem Käppi dem Outfit der Betties angepasst, und in der Markgrafen­stadt mittlerwei­le kein

Unbekannte­r. Gerade recht zu Johnny Cashs „Ring of Fire“oder Joe Cockers „You can leave your Hat on“und überhaupt: Zu der ganzen Mischung an Meilenstei­nen aus allen Genres, von Latin und Rock bis Disco und Funk, die das Publikum während eines kompletten Abends zur Tanzfläche rissen.

Ein bisschen „Black magic Woman“und „Oye como va“von Santana, Tina Turners „Proud Mary“und „Simply the Best“, durfte ebenfalls nicht fehlen, und bei Kool and the Gangs „Daddy Cool“und Donna Summers „Hot Stuff“wurde sogar zwischen den Gängen getanzt. Lediglich in den kleinen „Päuschen“war es etwas ruhiger. Wegen der Kommunikat­ion, sonst käme die vielleicht etwas zu kurz, wie Martin Köhler bemerkte. Und verschnauf­en musste man ja schließlic­h auch, wenn man mit einer solchen Masse an Musikern und Sängern konfrontie­rt wird.

Das mit der Masse konnte Peter Hoser aus Scheppach, selbst Musiker, nur bestätigen: „Ein Haufen Leute auf der Bühne, die werfen schon was raus.“Und Doris Waidmann, Burgauerin, sah es genauso: „Die haben’s drauf. Mich reut’s nicht, dass ich gekommen bin.“Nur eines war schade: Auch nach gut fünf Stunden Betties ging ein solcher Abend zu Ende. Einmal noch leuchtete Peter Maffays „Sonne in der Nacht“durch die Kapuziner-Halle, bei Robbie Williams’ „Let me entertain You“wurde noch einmal kräftig „geentertai­nt“und bei „Angel“wogten ein letztes Mal die Hände mit. Mit Pink Floyds „Another brick in the Wall“war endgültig Schluss.

Schön war’s – tanzen oder einfach nur zuzuhören. „Nette Leute, nette Musiker und eine tolle Stimmung – eine runde Veranstalt­ung.“Kulturamts­leiter Stefan Siemons hat damit in jedem Fall recht behalten.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Meilenstei­ne aus fünf Jahrzehnte­n Musikgesch­ichte: Bei der zweiten Dance Night in der Burgauer Kapuziner-Halle durfte kräftig getanzt werden. Einen Gastsänger hatten The Betties ebenfalls dabei: Pete Louis aus Augsburg (rechts im Bild), in Burgau kein Unbekannte­r, stand mit auf der Bühne.
Foto: Peter Wieser Meilenstei­ne aus fünf Jahrzehnte­n Musikgesch­ichte: Bei der zweiten Dance Night in der Burgauer Kapuziner-Halle durfte kräftig getanzt werden. Einen Gastsänger hatten The Betties ebenfalls dabei: Pete Louis aus Augsburg (rechts im Bild), in Burgau kein Unbekannte­r, stand mit auf der Bühne.

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