Wieder jubeln die Günzburgerinnen
Die VfL-Damen fegen mit 39:29 über Ebersberg hinweg. Eine Partie, die auch im Kopf entschieden wurde
Ebersberg Die Handballerinnen des VfL Günzburg haben das Duell der jüngsten Teams der Bayernliga überraschend deutlich für sich entschieden. Beim TSV EBE Forst United siegten die Weinroten 39:29 (23:14). Die Trainer Jürgen und Peter Kees hatten im Vorfeld mit einer „engen Kiste“gerechnet, bedauern ihre Fehleinschätzung aber nicht. Die Günzburgerinnen stehen nun in der höchsten bayerischen Liga mit 8:4-Punkten gut da, schließlich wurde als einziges Saisonziel der Klassenerhalt ausgerufen.
Als die Ebersbergerin Lucie Mäsel das 1:0 erzielte, konnte noch kein Zuschauer in der gut besetzten Dr. Wintrich-Halle ahnen, welch souveräner Auftritt den Schwäbinnen gelingen sollte. Es setzte dann das gegenseitige Abtasten ein. Was lassen die Schiedsrichter zu? Wie hart wird gedeckt? Wer hat einen guten Tag? Ein ausgeglichenes 3:3 stand nach der Kennenlernphase auf dem Spielbericht.
Alena Harder, Svenja Engelmann und Nina Porkert zogen dann aus den ersten Erkenntnissen die richtigen Schlüsse und erzielten einen Dreierpack zum 3:6. So was macht im Handball nur wenig Eindruck, beim 5:7 waren die Oberbayerinnen wieder dran. Doch die Günzburgerinnen wirkten entschlossener, strebten direkt zum Tor und waren in der Defensive zupackender. Die mitgereisten Fans sahen von Anfang an ein starkes Team auf dem Feld. So verwunderte es auch nicht, dass es den Weinroten vorbehalten war, die nächsten vier Treffer in Folge zu erzielen. 5:11 ist selbst im Handball ein Vorsprung, von dem man zehren kann. Hinzu kamen psychologische Vorteile: Die VfL-Damen surfen nach erfolgreicher Relegation, einer guten Vorbereitung und dem gelungenen Saisonstart auf einer Erfolgswelle. Die Gastgeberinnen siegten dagegen in der ganzen Runde erst einmal. Bei einem frühen und hohen Rückstand brechen sich unangenehme Erinnerungen Bahn. Das Kopfkino signalisierte hier schon ein VfL-Happy-End. Die Gäste diktierten das Spielgeschehen und bauten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 14:23 aus.
Nach dem Wiederanpfiff ging es nahtlos weiter. Die insgesamt zwölfmal erfolgreiche Lena Götz erzielte den nächsten Treffer. Das war die frühe Vorentscheidung. Nur einen einzigen Fehlwurf leistete sich die
VfL-Top-Scorerin in den gesamten 60 Minuten. Zufrieden beobachteten die Günzburger auch, dass das Spiel über den Kreis so gut wie noch nie in dieser Runde funktionierte. Hannah Sperandio und Svenja Engelmann erzielten von ihrer Wahlposition insgesamt acht Treffer. Auch die Torhüterinnen Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann zeigten hinter einer auf Ballgewinn orientierten Abwehr eine starke Leistung. So sehr sich die Ebersbergerinnen auch mühten, viel näher ran kommen sollten sie nicht mehr. Das 29:39 war ein gerechtes Endergebnis einer sehr konsequenten Leistung. Auf der Heimfahrt wurde dann in zwei Kleinbussen Gruppenparty gefeiert und bereits der Blick nach vorne gerichtet: Groß ist die Vorfreude auf den kommenden Heimspieltag, wenn der TSV Ismaning zur Stippvisite in die Rebayhalle kommt.
VfL Günzburg Schlund, Gremmelspacher, Hoffmann; Götz (12), Harder (6), Kubasta (1), Leis, Stoll (3/1), Engelmann (3), Schütte (2), Sperandio (5), Christel (1), Jahn (2), Porkert (4)