Panther mit Niederlage in die Pause
Vor dem Spiel gegen Wolfsburg ehren die Augsburger ihren neuen Rekordmann Steffen Tölzer. Danach gibt es nur noch wenig zu feiern, denn die Gäste gewinnen das Spiel
Augsburg Die Fans hatten vor Spielbeginn ein Spruchband ausgerollt, das sich über den halben Block erstreckte. Darauf stand: „Wer so viel gibt für Augsburgs Farben, dessen Nummer soll kein anderer tragen. Und es ist noch nicht zu Ende. Steffen Tölzer, AEV-Legende.“Der, dessen Nummer also zu der 7 von Duanne Moeser und der 5 von Paul Ambros unter das Dach des CurtFrenzel-Stadions gehört, ginge es nach dem Willen der AEV-Anhänger, ist seit dem Wochenende Rekordspieler der Panther. Die gestrige Partie gegen Wolfsburg, die mit einer 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung endete, war seine 707. für den Klub. Vorher hatte Duanne Moeser mit 705 die Bestmarke gehalten, die Tölzer am Freitag in Ingolstadt überboten hatte.
Die zugehörige Ehrung fand aber erst am Sonntag auf eigenem Eis statt. Dazu wurden auch einige Grußbotschaften auf dem VideoWürfel eingespielt. Unter anderem freute sich dort Tölzers Frau Ramona darauf, ihrem Gatten noch möglichst oft vor Spielen Spaghetti Bolognese kochen zu können. Und Moeser warnte, Tölzer solle sich seines Rekordes nicht zu sicher sein, er plane nämlich schon sein Comeback.
Auf den Rängen sorgte das für viel Applaus, denn die Sturmmisere der Panther war gegen Wolfsburg erneut eindrucksvoll zu beobachten. Es fehlt tatsächlich einer wie Moeser, ein Vollstrecker, der gerne auch die eher unansehnlichen Tore aus dem Gewühl heraus machte. Im ersten Drittel hätte sich aber selbst ein Moeser schwergetan, denn der Puck fand nur selten überhaupt den Weg in Richtung Tor. Beide Mannschaften hielten sich diesbezüglich vornehm zurück. Sie konzentrierten sich, um es positiv zu formulieren, lieber auf die Defensive. Einzige Ausnahme war ein kapitaler Fehlpass von Augsburgs Brady Lamb, der Spencer Machacek einen Alleingang bescherte, den Panther-Torwart Olivier Roy aber parierte.
Der zweite Durchgang brachte keine Linderung. Das Bemühen war vor allem den Hausherren zwar nicht abzusprechen, aber ein Fehlpass reihte sich an den anderen. Einer bescherte beispielsweise Christoph Höhenleitner eine veritable Gelegenheit, doch auch er scheiterte alleinstehend an Roy. Sehr viel mehr geschah im zweiten Drittel nicht.
Die Hoffnungen der 4082 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion, Minuskulisse in dieser Saison, ruhten auf dem letzten Durchgang, und sie wurden mit brachialer Gewalt erfüllt. Verteidiger Scott Valentine brachte die Panther mit einem Schlagschuss in Führung (44.).
Dankbar feierte das Publikum. 48 Sekunden vor Ende glich Wolfsburg in Person von Mathis Olimb zum 1:1 aus. Verlängerung. Und dort sorgte Machacek für den Sieg der Gäste. Die Panther sind damit aus den Play-off-Rängen gerutscht. Selten kam die Deutschland-Cup-Pause willkommener als in diesem Jahr. Augsburg Roy – Valentine, Lamb; Haase, Tölzer; McNeill, Sezemsky; Rogl – Holzmann, Gill, Payerl; Trevelyan, Callahan, Fraser; Hafenrichter, Stieler, Schmölz; Mayenschein, Ullmann, Sternheimer