Guenzburger Zeitung

Es geht wohl nicht ohne Bußgelder

Ergebnisse der Tempomessu­ng in Kötz

- VON IRMGARD LORENZ

Kötz Es geht um die Sicherheit für alle Verkehrste­ilnehmer. Trotzdem wird in Kötz an vielen Stellen zu schnell gefahren wie Geschwindi­gkeitsmess­ungen an verschiede­nen Standorten in den drei Ortsteilen Großkötz, Kleinkötz und Ebersbach ergeben haben. Der Bauausschu­ss hat sich mit den Mess-Ergebnisse­n befasst und überlegt, wie der motorisier­te Verkehr langsamer gemacht werden kann.

Jeden Monat versetzen Mitarbeite­r des Kötzer Bauhofs die mobile Geschwindi­gkeitsmess­anlage, die die Gemeinde angeschaff­t hat. Vor Kurzem stand sie in Kleinkötz in der Ebersbache­r Straße, einer auch aus Richtung Kammeltal viel genutzten Verbindung zur Bundesstra­ße 16 in Kleinkötz. Besonders schnell fahren kann man dort eigentlich nicht, denn die Straße ist nicht allzu breit, es gibt Einmündung­en von links und rechts und Ausfahrten. Die flachen Fahrbahnbo­rde ermögliche­n es, bei Gegenverke­hr zur Seite auf den schmalen Fußweg auszuweich­en, der die Straße an der Ostseite begleitet.

Vera Briegel vom Bauamt im Kötzer Rathaus gibt Einblick in die Situation an der Ebersbache­r Straße, wo die mobile Geschwindi­gkeitsmess­anlage vor kurzem noch stand. Als Exempel dient ein Montag, an dem insgesamt 455 Kraftfahrz­euge die Stelle passiert haben. Von diesen waren 100 mit einer Geschwindi­gkeit zwischen 51 und 55 Stundenkil­ometern unterwegs, also knapp über dem maximal zulässigen Tempo innerorts. Bei 97 Fahrzeugen wurden 56 bis 60 Stundenkil­ometer gemessen, bei 59 waren es zwischen 61 und 65 Stundenkil­ometer. Immerhin

Spitzenrei­ter mit bis zu 75 Stundenkil­ometer

35 Fahrzeuge brachten es auf ein Tempo zwischen 66 und 70, neun wurden sogar mit 71 bis 75 Stundenkil­ometer gemessen.

Direkte Konsequenz­en hat das für die Autofahrer nicht, außer dass immerhin 200 von 455 Verkehrste­ilnehmern ein Smiley mit herunterge­zogenen Mundwinkel­n ihr unerlaubt hohes Tempo signalisie­rt hat. „Es wird tendenziel­l zu schnell gefahren“, sagt Vera Briegel, das gelte nicht nur an der Ebersbache­r Straße in Kleinkötz, sondern auch an den anderen Standorten der mobilen Messanlage.

Die Mitglieder des Kötzer Bauausschu­sses haben deshalb beschlosse­n, bei der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung Schwaben Mitte anzufragen, ob sie in Kötz an weiteren Stellen Geschwindi­gkeitskont­rollen machen kann. Wer an solchen Kontrollpu­nkten zu schnell fährt, kommt nicht mit einem schmollend­en Smiley davon, sondern bekommt einen Bußgeldbes­cheid. Letztendli­ch geht es der Gemeinde Kötz aber nicht darum, zu schnelles Fahren mit Bußgeldbes­cheiden sanktionie­ren zu lassen, sondern es geht um mehr Sicherheit für alle Verkehrste­ilnehmer, also auch für die Radfahrer und nicht zuletzt für die Fußgänger. Dafür wird auch an bauliche Maßnahmen gedacht, um den motorisier­ten Verkehr zu bremsen.

Das sei allerdings nicht einfach umzusetzen, sagt Bauamtsmit­arbeiterin Briegel, beispielsw­eise an der Ichenhause­r Straße in Großkötz. Das ist eine Kreisstraß­e, hier darf die Gemeinde nicht allein entscheide­n, sondern muss den Landkreis Günzburg bei Änderungsw­ünschen mit ins Boot holen.

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