Zauberhafte Reise in die Adventszeit
150 Musiker beim Winterzauber des Musikzentrums Mindeltal und des Blasmusikvereins Jettingen
Jettingen-Scheppach „Schön, wie viele Kinder und Jugendliche Musik machen“, bemerkte eine Besucherin am Samstag in der Jettinger Turnund Festhalle. Das Musikzentrum Mindeltal hatte in Zusammenarbeit mit dem Blasmusikverein Jettingen zum Winterzauber eingeladen – einer musikalischen Reise in die Adventszeit.
„Let’s play“, hieß es somit. Mit dem gleichnamigen Stück und weiteren Arrangements des niederländischen Komponisten Jan de Haan eröffnete das Vororchester des Musikzentrums Mindeltal das Konzert. Mit derselben Freude, mit der es begonnen hatte, fuhr es mit dem Stück „Wenn der Elefant in die Disco geht“fort, zeigte, wie sich solches musikalisch ausdrückt. Nach den Brunnenvariationen, drei Variationen des Volkslieds „Ist ein Mann in´n Brunnen g´fallen“hatte das Vororchester, das erst seit Oktober in dieser Art probt, das Publikum vollends überzeugt.
Für viele der mehr als 50 jungen Musiker war es der erste Auftritt überhaupt, gerade die Vielzahl an „Newcomern“hatte überrascht. Denn: Zum Markt Jettingen-Scheppach und zum Markt Burtenbach hat sich nun auch die Stadt Burgau dem Musikzentrum Mindeltal angeschlossen.
„Harry has to hurry“– „Harry muss sich beeilen“– mit dem Konzertwerk von Thiemo Kraas war jetzt die Jugendkapelle mit weiteren 50 Musikern sozusagen auf die Bühne geeilt. Zunächst mit ruhiger Traum-Musik, dann in schnelles Jogging-Tempo übergehend, führten sie dem Publikum Harrys größten Feind, den tickenden Wecker, nicht nur vor Augen, sondern auch zu Ohren. Mit dem Mittelstufen-/ Oberstufenwerk „Nora“von Thomas Asanger gelang es ihnen exzellent, das Leben einer Katze musikalisch nachzuvollziehen: elegant und anschmiegsam, zugleich wieder fauchend und ungestüm. Ohne einen Filmmusiktitel geht es bei einer Jugendkapelle nicht: Mit einem Auszug aus „Harry Potter und der Feuerkelch“führte sie in das Universum der Zauberer und Hexen. Die Jugendkapelle ist inzwischen ebenGods“ falls gewachsen – mit „Newcomern“aus dem Vororchester, auch aus Burgau sind neue Musiker dabei.
Den Erfolg einer musikalischen Ausbildung zeigte im Anschluss der Blasmusikverein Jettingen: Das Oberstufenwerk „With Trumpets and Drums“– mit Pauken und Trompeten – von Alfred Reed war gleichzeitig auch eines der Stücke, mit denen der Blasmusikverein beim Oberstufenwettbewerb in Neu-Ulm den zweiten Platz erreicht hatte. Mit dem Stück „Fate of the von Steven Reineke ließen die Musiker das Publikum zunächst in Geschichten der nordischen Mythologie eintauchen und mit Leonard Cohens „Halleluja“und der Stimme von Alina Vogel wurde es besinnlich. Leopold Brenner führte dies bei dem Stück „Baba Yetu“, dessen suahelischer Liedtext übersetzt „Vater Unser“bedeutet, weiter und mit dem Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“, einem Arrangement von Jan de Haan, ging ein großartiges Konzert zu Ende.
Mit seiner Leidenschaft gelinge es Christian Weng, junge Menschen für die Musik zu begeistern. Nicht für sich alleine, sondern in der Gemeinschaft, in einer Kapelle und später zusammen mit Jung und Alt, hatte Jettingens Bürgermeister Hans Reichhart dem Leiter des Musikzentrums Mindeltal zuvor seinen Dank ausgesprochen.
Weng, der nicht nur alle drei Orchester leitete, sondern auch durch das Programm führte, hatte es schon beim Einspielen scherzend auf den Punkt gebracht: Man müsse sein Instrument unter Kontrolle haben, sonst gehe es „Flöten“.