Audi baut massiv Stellen ab
Unter dem Strich fallen 7500 Arbeitsplätze weg
Ingolstadt Seit Monaten war klar, dass Audi unruhigen Zeiten entgegengeht. Trotzdem traf diese Nachricht die Beschäftigten des Ingolstädter Autobauers mit unerwarteter Härte. Audi baut fast doppelt so viele Stellen ab wie zuletzt erwartet. 9500 Arbeitsplätze fallen bis zum Jahr 2025 an den deutschen Standorten weg. Im Gegenzug sollen neue 2000 Jobs in den Bereichen entstehen, in denen die VolkswagenTochter ihre Zukunft sieht: Elektromobilität und Digitalisierung.
Betriebsrat und Konzernführung haben lange um das Sparprogramm gerungen. Die Diesel-Krise hat Audi härter getroffen als andere Hersteller. Die Werke in Ingolstadt und Neckarsulm sind nicht mehr ausgelastet. Zudem kostet der von VW vorgegebene Kurswechsel vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität eine Menge Geld, das an anderer Stelle eingespart werden muss. Der Sanierungsplan ist das Erbe des scheidenden Audi-Chefs Bram Schot. „In Zeiten des Umbruchs stellen wir Audi agiler und effizienter auf“, sagte der Niederländer, der den Autobauer in turbulenten Zeiten übernommen hat und seinen Schreibtisch schon bald wieder räumen muss. Sein Nachfolger
Markus Duesmann geht mit einem klaren Auftrag an den Start: Audi muss profitabler werden.
Trotz des massiven Stellenabbaus lobte Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch die Vereinbarung mit der Konzernspitze als wichtigen Meilenstein und betonte: „Die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft sind sicher.“Hintergrund: Die Beschäftigungsgarantie für die verbleibenden „Audianer“wurde um vier Jahre bis 2029 verlängert. Zudem soll die Belegschaft sozial verträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen reduziert werden.
Um das Audi-Beben geht es auch im Kommentar und in der Wirtschaft.