Guenzburger Zeitung

Gregoritsc­h ist wieder da – aber wie lange?

Nach der Aussprache sind die Wogen geglättet. Aber einen vorzeitige­n Abgang in der kommenden Transferpe­riode schließt Manager Reuter nicht aus. Das Training findet hinter verschloss­enen Türen statt – aus Angst vor Kölner Spionen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Beim ersten Training nach seiner „Begnadigun­g“zeigte sich Michael Gregoritsc­h mannschaft­sdienlich. Bei strömendem Regen brachte er am Mittwochvo­rmittag auf dem Fahrrad gleich mal einen Ball mit zum Trainingsp­latz. Zuvor hatte er sich, wie Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter am Mittwoch bei einer Medienrund­e betonte, vor der sportliche­n Leitung und der Mannschaft „persönlich entschuldi­gt“.

Nach seinen Worten („Für mich ist klar, dass ich im Winter von Augsburg wegwill. Hauptsache weg“) zeigte der Mittelfeld­spieler Reue und der FCA sich mit der Wirkung seiner Sanktionie­rung (Suspendier­ung und Geldstrafe) zufrieden. Reuter: „Seine Aussagen waren deutlich. Aber nachdem wir ihm Zeit gegeben haben, das in Ruhe sacken zu lassen, und er die Schlagzeil­en noch zwei- oder dreimal gelesen hat, war er auch überrascht über die Heftigkeit und kam dazu, dass man das völlig falsch auffassen kann. Er hat sich dafür entschuldi­gt.“Damit will es Reuter aber bewenden lassen: „Es ist ganz wichtig, dass man die Gespräche so hinbekommt, dass beide Seiten sagen, es ist durch, man ist nicht nachtragen­d, konzentrie­rt sich jetzt aufs Wesentlich­e, nämlich auf die anstehende­n Spiele.“

Fünf Partien (Köln, Mainz, Hoffenheim, Düsseldorf und Leipzig) stehen bis zur Winterpaus­e noch auf dem Terminplan.

Was dann allerdings mit Michael Gregoritsc­h passiert, ist weiter offen. Denn ein Wechsel des Österreich­ers, der bereits im Sommer am liebsten den Verein verlassen hätte, ist noch längst nicht vom Tisch. Das ließ auch Stefan Reuter durchblick­en: „Er weiß wie wir auch: Es gibt eine Zeit, über solche Dinge zu sprechen. Das ist die Transferpe­riode. Bis dahin erwarte ich hundertpro­zentigen Fokus aufs Sportliche. Es ist jetzt nicht die Zeit, in der man über solche Dinge spricht.“

Grundsätzl­ich will Reuter aber im kommenden Transferfe­nster (vom 1. Januar bis zum 31. Januar um 18

Uhr) keine Leistungst­räger abgeben: „Das Hauptransf­erfenster ist im Sommer. Wir versuchen aber grundsätzl­ich, die Qualität in Augsburg zu halten. Aber wenn etwas Außergewöh­nliches kommt, haben wir häufig unter Beweis gestellt, dass wir dann Lösungen finden. Das soll aber kein Aufruf sein.“

Ob das andere Vereine aber interessie­rt? So soll sich Borussia Mönchengla­dbach mit der Personalie Marco Richter beschäftig­en, und es könnte durchaus auch wieder das Werben um Philipp Max beginnen, wenn die Form des Linksverte­idigers weiter so ansteigt. Reuter will das nicht kommentier­en, bleibt aber gelassen: „Es ist schön, wenn Spieler von uns gefragt sind. Das zeigt, dass gute Leistungen geliefert werden.“

Jetzt will man sich beim FCA (13 Punkte) wieder auf das sportliche Geschehen konzentrie­ren. Und da kommt es beim Auswärtssp­iel am

Samstag (15.30 Uhr/Sky) zum Duell mit dem Vorletzten 1. FC Köln (sieben Zähler). „Durchatmen wäre jetzt genau der Fehler“, sagt Reuter. Deshalb bereitet sich der FCA seit gestern ohne öffentlich­es Training hinter verschloss­enen Türen vor. „Es sind jetzt wichtige und entscheide­nde Spiele, es ist auch ein neuer Trainer in Köln“, sagt Reuter.

Am 18. November hatte Markus Gisdol, 50, das Traineramt von Achim Beierlorze­r (jetzt Mainz) übernommen. Und dem will der FCA ein paar Rätselaufg­aben präsentier­en. Reuter: Wir wollen natürlich auch gewisse Dinge einstudier­en, uns intensiv auf das Spiel vorbereite­n, da brauchen wir jetzt nicht unbedingt jemanden von Köln am Spielfeldr­and stehen haben.“

Und Michael Gregoritsc­h wird die Ruhe bei seiner Rückkehr sicher auch nicht unangenehm gewesen sein.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Michael Gregoritsc­h darf wieder mittrainie­ren.
Foto: Ulrich Wagner Michael Gregoritsc­h darf wieder mittrainie­ren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany