Ein anderer Krimi
Catterfeld und Schubert als Kommissare im fünften „Wolfsland“-Fall
Das Erste, 20.15 Uhr Sie hebt die Hose samt Gürtel leicht an, ein Blick genügt – dann hat die Zeugin die Leiche identifiziert. Allein am Bauchnabel könne sie ihren Kollegen und gelegentlichen Liebhaber erkennen. Und so absurd wie komisch diese Szene erscheinen mag, steht sie doch gewissermaßen für den kompletten Fall, mit dem es die Kommissare Burkhard Schulz und Viola Delbrück am Donnerstag (28. November, 20.15 Uhr) in „Wolfsland – Das heilige Grab“im Ersten zu tun bekommen: Was erst wie ein einfacher Mord aussieht, entpuppt sich als Entführungsdrama und wird vor allem für Schulz zu einer emotionalen Herausforderung.
Denn eine der entführten Jugendlichen ist seine Tochter Emmy. Mit ihrer Freundin Clara wollte sie nach einer Wandertour von Berlin nach Görlitz ihren Vater besuchen, obwohl das Verhältnis der beiden seit Jahren mehr als angespannt ist. Schulz, den alle „Butsch“nennen, hofft auf eine Aussprache und Annäherung nach dem Tod ihrer Mutter. Doch dann findet er im Wald nur Emmys Schuh. Mit Blutspuren.
Schnell ist für die beiden Kommissare klar, dass der Mord und die Entführung zusammenhängen. Der Zuschauer bekommt den Täter auch schon gleich zu Beginn des Donnerstags-Krimis präsentiert und er läuft sogar an den Ermittlern vorbei, die zu diesem Zeitpunkt noch weniger von den Zusammenhängen ahnen als das Publikum. Die Spannung über die anderthalb Stunden hinweg beruht auf den Fragen, ob die Polizei die Mädchen lebend finden wird und welches Motiv den Entführer umtreibt. „Das heilige Grab“ist der fünfte Teil der „Wolfsland“-Reihe, die das Erste seit 2016 zeigt.