Guenzburger Zeitung

Frauenhäus­er bieten Schutz

Manche Frauen in Deutschlan­d erleben häufig Gewalt zu Hause, etwa vom Freund oder Mann. Eine Möglichkei­t sich zu schützen, ist für einige Zeit in ein sicheres Haus zu ziehen

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Miriam kennt diesen Witz:

Fragt der kleine Klaus den Nikolaus: „Musst du dein Gesicht auch waschen oder nur kämmen?“

Die Eltern streiten! Es läuft eben nicht immer alles toll in den meisten Familien. Doch in der Regel vertragen sich bald alle wieder. Manche Paare fetzen sich jedoch richtig schlimm und oft. „Da schreit der Mann ganz laut, zieht die Frau an den Haaren oder schlägt sie“, sagt Johanna Thie. Sie arbeitet für eine Organisati­on, die unter anderem Frauen hilft, die Gewalt erleben.

Manchmal entscheide­t eine Frau dann: Sie kann nicht länger bei dem Mann in der Wohnung bleiben. Es wäre zu gefährlich. Aber wohin? Eine Möglichkei­t ist, um Aufnahme in einem Frauenhaus zu bitten. So nennt man Einrichtun­gen, in denen Frauen Schutz vor Gewalt suchen. Die Adresse solcher Häuser ist geheim, damit zum Beispiel kein Mann seine Frau finden und ihr wieder drohen kann. Viele Frauen bringen ihre Kinder mit ins Frauenhaus. Denn die Gewalt gegen eine Frau kann

Hier siehst du einen Kinderbere­ich in einem Frauenhaus.

auch ihren Mädchen und Jungen schaden, erklärt die Expertin. Etwa, weil die sich große Sorgen um die Mutter machen.

Im Frauenhaus müssen dann in der Regel alle zusammen in

einem Zimmer wohnen, erzählt Frau Thie. Weil genügend Plätze für alle fehlen, die schnell Schutz brauchen. In so einem Frauenhaus bleiben Mütter und Kinder meist einige Wochen oder Monate. „Für die Kinder ist das eine besonders schwierige Situation“, sagt Johanna Thie. Denn zum Beispiel dürfen sie keine Freunde ins Frauenhaus bringen. Auch Smartphone­s sind meist nicht erlaubt. Denn sowohl über Freunde als auch über das Handy könnte jemand Hinweise auf das Versteck bekommen.

Fachleute wie Johanna Thie wünschen sich aber mehr Hilfen für Kinder in den Frauenhäus­ern. Nicht nur zusätzlich­e Zimmer, sondern etwa auch eigene Beratung für die Jungen und Mädchen, etwa damit sie sich wieder sicher fühlen können. „Denn Kinderrech­te gelten auch im Frauenhaus“, sagt Johanna Thie. Am Dienstag kündigte eine Politikeri­n der Regierung an, künftig mehr Geld für solche Häuser zu geben.

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Foto: dpa
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