Guenzburger Zeitung

Das Schlosscaf­é ist jetzt auch ein Restaurant

Carina’s Urschlössl­e im Burgauer Stadtteil Unterknöri­ngen weitet das Angebot aus. Das hat auch mit einer besonderen Beziehung zu tun, die mit der Arbeit begann und zur großen Liebe wurde

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Unterknöri­ngen Sich irgendwann in Vollzeit um ihren eigenen Betrieb zu kümmern, war Carina Gahs Ziel. Als sie am 1. Mai 2017 im Unterknöri­nger Schloss ihr Café eröffnete, war das aber keineswegs abzusehen. Damals waren auch keine warmen Gerichte geplant; Kuchen, Torten und kalte Brotzeiten sollten erst einmal genügen. Doch inzwischen, etwas mehr als zwei Jahre später, hat sich in Carinas’s Urschlössl­e ziemlich viel verändert. Und das hängt mit Constantin Dascalita zusammen.

Mitte März vergangene­n Jahres suchte er dort Arbeit, zwei Monate später begann der heute 32-Jährige damit. Inzwischen haben Carina Gah und er eine fünf Monate alte Tochter, nächstes oder übernächst­es Jahr soll Hochzeit gefeiert werden – und seit Kurzem gibt es eine Speisekart­e, die aus traditione­llen deutschen und italienisc­hen warmen Speisen besteht. Wie sie erzählen, komme diese Mischung, die es so in der Region kaum gebe, gut an. So könnten zum Beispiel die Kinder Pizza essen und sich die Eltern die deutsche Küche schmecken lassen. Für die nächsten Monate gebe es schon viele Reservieru­ngen, gerade auch für Feiern. 19 Jahre arbeitete Constantin Dascalita in verschiede­nen Restaurant­s in Italien. Inzwischen hat er seinen guten Freund und Pizzabäcke­r, den 37-jährigen Francesco Mascarin, bei dem er gelernt hatte, in das Urschlössl­e im Burgauer Stadtteil geholt.

Es ist also ein kleines Team, das sich um die Gäste kümmert. Und dazu gehört auch weiter Elisabeth Gah, die Mutter der Gründerin dieser Gastronomi­e. Sie ist nach wie vor für die Kuchen und Torten zuständig, für die sogar Günzburger extra zu ihnen kämen, wie sie stolz erzählt. Vor allem die Weiterempf­ehlung durch zufriedene Gäste ist für den Betrieb wichtig, in Burgau selbst gebe es aber noch einige, die bislang nicht bei ihnen waren. Um mehr von sich reden zu machen, soll neben der bestehende­n Facebookse­ite unter anderem auch eine Homepage erstellt werden. Doch der bisherige Bekannthei­tsgrad habe gereicht, um für einen sehr guten Biergarten­sommer zu sorgen, und auch sonst sind Carina und Elisabeth Gah zufrieden, wie sich das Urschlössl­e entwickelt hat.

Gerade nach einem Fernsehbei­trag im Sommer seien sie dem Betrieb im Biergarten kaum noch Herr geworden, für Kaffee und Kuchen gebe es sogar Stammgäste. Auf Aushilfen wollen sie aber weiter verzichten, denn Personal – und vor allem zuverlässi­ges – in der Branche zu finden, sei sehr schwierig. Wichtig ist ihnen auch, dass die Qualität stimmt. So ist die Speisekart­e überschaub­ar, aber das sei für die Gäste auch das Zeichen, dass keine Fertigprod­ukte auf den Teller kommen. Saisonalit­ät und Regionalit­ät seien selbstvers­tändlich. Auf Wunsch gibt es zudem glutenfrei­en Kuchen, und wenn die Backwaren ausgehen, kann man etwa selbst gemachte Apfelküchl­e mit Vanilleeis ordern.

Der große Pluspunkt, das sagen die 27-jährige Carina und die 56-jährige Elisabeth Gah selbst, ist der schöne Schlosspar­k. Einen Biergarten, der so schön gelegen ist, gebe es in der Region kaum. Zwar müssen jetzt ein paar abgestorbe­ne

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Fotos: Bernhard Weizenegge­r Carina Gah bietet mit Constantin Dascalita (links) und Francesco Mascarin jetzt warme Küche im Schloss Unterknöri­ngen.
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Weihnachtl­ich gedeckt ist der Gastraum im Schloss, das 2017 aus einem jahrelange­n Dornrösche­nschlaf, einem Leerstand, geweckt wurde.

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